Prakfalvi Endre: Sozialistischer Realismus. Architektur in Budapest 1945-1959 - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Kuppeldetail der Station Népstadion auch vorteilhaft, daß man keine unterirdische Station ge­stalten mußte; der Bau erfolgte nach Aushebungsverfah­ren. Der „edel einfache und trotzdem feierliche Klassizis­mus“ des Stationsgebäudes verlangte in seiner Clmge- bung und im Gebäude selbst direkt nach Werken der bil­denden Kunst. Doch Genosse Orlow, ein mit dem Stalin- Preis ausgezeichneter sowjetischer Architekt, der den Bau besichtigt hatte, bezeichnete es als „kosmopolitisches Überbleibsel“, daß sich in der oberirdischen Vorhalle die Überbrückungen visuell auf eine Glaswand stützen. Die einheitlichen Rundplastiken, Reliefs, Wandbilder und Mo­saiks, die aufgestellt beziehungsweise angebracht werden sollten, lobten „die Schönheit unseres befreiten Lebens“, die Themen schöpfte man aus dem Ideengut von Sport, Körpererziehung, Vaterlandsverteidigung und von der Be­wegung „Bereit zur Arbeit und zum Kampf“. Ferenc Med- gyessy koordinierte die Arbeit aller an der Ausschmückung des Gebäudes beteiligten Bildhauer. (Vor dem Eingang hätte der Sportreiter von Pätzay Platz gefunden - heute steht er in der Nähe des Budaer Brückenkopfes der Mar­garetenbrücke.) Die Untergrundbahn 1953 dem Verkehr zu übergeben, erwies sich als Illusion. Die unvollendete Station Népsta­dion hätte, ähnlich wie der Dromos im Stadion, nur eine repräsentative Funktion erfüllt, „ünser werktätiges Volk“ sah gewß „mit Recht“, aber vergeblich, mit „außerordent­lichen Erwartungen“ der ersten Untergrundbahnstation 42

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