Prakfalvi Endre: Sozialistischer Realismus. Architektur in Budapest 1945-1959 - Unser Budapest (Budapest, 1999)
Typenwohnhaus auf dem Béke tér in Csepel die Planung 1948 zum großen Teil noch in Privathand war. Von 1947 an begann man gleichzeitig mit den Verstaatlichungen die „Planungsfabriken“, solche Mammut-Planungsinstitutionen zu organisieren, wo die Planung für den Hoch- und Tiefbau unter zentralisierter Leitung stand. Außerdem wurden die privaten Planungsbüros liquidiert. Die in den fünfziger Jahren stattfindenden ümorganisierungen schufen die Basisinstitutionen, die bis Ende der achtziger Jahre unter ministerieller Leitung funktionierten. Wir brauchen keine häßlichen, kapitalistischen Mietskasernen, auch keine formalistischen Gebäude, welche die Mode der amerikanischen Architekten nachäffen. Unsere Gebäude sollen das Selbstbewußtsein und den Geschmack unseres in Richtung Sozialismus voranschreitenden Volkes widerspiegeln. (Luxus, Szabad Nép, 27. August 1949) Die Verurteilung konnte sich zum Beispiel auf die dreigeschossigen Häuser vom sogenannten Csepel-Typ mit Außengängen, einem Treppenhaus und mit sechs Wohnungen je Geschoß beziehen (Csepel, Béke tér - Lajos Gádoros, József Schall, 1948), aber auch auf das achtgeschossige „Punkthaus“, das gegenüber dem Parlament, in der 1., Fő utca 61, mit achtundvierzig Wohnungen gebaut worden war (Pál Németh, János Scultéty, Jenő Szilágyi, 1948-49), oder auf die in Óbuda auf dem Gebiet zwischen 21