Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)

scheinen sollte, sie sind so gebaut, daß sie die Sonne ein­fangen können. Sonnenlicht und Luft, Sauberkeit und Einfachheit, praktische Art und die aus all diesem resul­tierende Gesundheit - das braucht der Mensch von heute. Die Häuser der napraforgó utca, bei deren Bau die Elite der ungarischen Architekten, von Robert K. Kertész bis zu Farkas Molnár, mitgewirkt hat, möchte das Sehnen des Großstadtmenschen nach der Hatur und dem eigenen Heim befriedigen, gut und billig. Dieser edlen Arbeit darf kein Tadel zugefügt werden, auch dann nicht, wenn je­mandem die Architektur neuen Stils nicht am Herzen liegt. Bemerken wir nur dazu, daß der Großteil der Vil­len schon einen Besitzer gefunden hat. - schrieb István Genthon 1932 in der Zeitschrift „Napkelet“ (Sonnenauf­gang). Am 9. November 1931, einem Sonntagvormittag um 11 ühr, wurde „die Mustersiedlung der kleinen Wohnungen an der Pasaréti út festlich eingeweiht; es wurden Festreden von Seiten des Staatssekretärs im Kulturministerium, Ró­bert K. Kertész, vom Präsidenten des Hauptstädtischen Kom­munalrats, Iván Rakovszky, und vom Oberbürgermeister der Stadt Budapest, Ferenc Ripka, gehalten. Dies bedeu­tete den Beginn einer neuen Periode in der Architektur. Daß die theoretischen Debatten, die sich seit der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre hingezogen hatten, nun been­det waren und die praktischen Bemühungen gesiegt hat­ten, bewies nicht nur die Fertigstellung der Siedlung, son­dern auch ihre Einweihung durch illustre Persönlichkeiten Anblick der Napraforgó utca von der Pasaréti út aus gesehen im Jahre 1931. Die links vorne stehende Villa wurde von Gyula Wälder entworfen. 41

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