Adamkó Péter - Dénes György - Leél-Őssy Szabolcs: Die Höhlen von Buda - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Vielerorts — hauptsächlich in der Pál-völgyi- —, der Mátyás­hegyi- und der József-hegyi-Höhle kann man im Kalkstein der Felsenwände Fossilien sehen: Muscheln, Seeigel, große Ein­zeller (Nummuliten). Die Schönheit der Sehenswürdigkeiten wird in den ausge­bauten Höhlen durch eine meistens verborgene Beleuchtung hervorgehoben. DlE ENTSTEHUNG DER HÖHLEN Die meisten Höhlen von Buda — inklusive alle großen Höhlen — gehören zu den hydrothermalen, d. h. durch Thermalwas­ser herausgebildeten Höhlen. Nebst dem geeigneten Gestein spielten bei der Entstehung die jenigen tektonischen Risse, die das ganze Gebirge zerklüf- ten, eine entscheidende Rolle. Nach der Herausbildung des Gesteins entstanden infolge von Bewegungen der Gebirgs- struktur (z. B. Erhebungen) die tektonischen Risse. Das aus großen Tiefen nach oben drängende Thermaiwasser bzw. das von der Erdoberfläche herabsickernde Niederschlagswasser konnte in diesen Rissen „verkehren“. Höhlengänge konnten sich nur an jenen Stellen herausbilden, wo bereits früher ein tektonischer Rjß entstanden war. Zunächst sickerten wäßrige Lösungen in die Risse ein; später lösten sie die Wände auf und erweiterten die Spalten. Die größeren Räume entstanden in der Regel durch das Zusammentreffen mehrerer Risse. Wenn man sich den Plan irgendeiner Budaer-Höhle an­sieht, fällt einem sofort auf, daß das Höhlensystem aus zuein­ander mehr oder weniger parallelen, durch Querspalten er­gänzten Gängen besteht. Da die einzelnen Spaltensysteme unter Einwirkung derselben Kräfte, d. h. im selben Span­nungsfeld entstanden sind, verlaufen notgedrungenerweise auch die tektonischen Risse meistens parallel zueinander. Das Spaltennetz widerspiegelt die Kraftverhältnisse, die zu ver­schiedenen Zeiten aus verschiedenen Richtungen auf das Gestein einwirkten. Die einzeln bereits gesättigten Lösungen mit unterschiedli­cher Zusammensetzung, unterschiedlichen Eigenschaften und lonenkonzentrationen werden infolge ihrer Vermischung wieder lösungsfähig. Die dabei entstehende Lösung ist die Vermischungskorrosion. Wenn eine solche Vermischung über längere Zeit aufrechterhalten wird, können in der Vermi­schungszone relativ große Spalterweiterungen und Höhlen­gänge entstehen. Die Vermischungszone befand sich in den 7

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