Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

Gutmann-Kaufhaüs mit der Werbung der Firma Haas und Somogyi VII., Rákóczi út 12. baut. In den zwanziger Jahren war Wälder durch seinen neobarocken Stil bekannt; in den dreißiger Jahren schlug er zwar modernere Töne an, bewahrte jedoch seine grund­sätzlich konservative Einstellung. Davon zeugen die Klin­kerziegel-Fassaden und die Rokoko-Gitter des Hauses in der Rákóczi út. Die architektonische Ausgestaltung der Geschäftsetagen ist - verglichen mit dem oberen Teil des Hauses - überraschend modern. Der Architekt scheint sich damit abgefunden zu haben, daß der Handel eine neue, schrillere Art der Intonation verlangt und erlaubte so in dem von den Wohnetagen durch ein stark hervorsprin­gendes Gesims getrennten Erdgeschoß und Mezzanin den Interessen der Kaufleute zur Geltung zu kommen. So wur­de das Gutmann-Kaufhaus zu einem der modernsten Ge­schäfte seiner Zeit, eine wirkliche Sehenswürdigkeit auf der verkehrsreichen Rákóczi út. Es bot Männer- und Kinder­kleidung an, ein Herrenschneider stand zu Diensten, und man beschäftigte sich auch mit dem Verkauf von Arbeits­und Schutzkleidung. Das Emblem des Gutmann-Waren- hauses - zwei Menschengestalten versuchen eine unzer­reißbare Hose nach beiden Seiten zu ziehen - war jeder­mann bekannt. Aus gebogenen Neonröhren ziert es auch heute noch den Haupteingang des gesetzlichen Nach­folgers, des Verseny-Kaufhauses, als Reklame. Die einheit­liche, zwei Etagen umfassende Reihenfassade existiert auch heute noch, in ihrem verkommenen, umgebauten heuti­33

Next

/
Oldalképek
Tartalom