Ferkai András: Geschäftsfassaden - Unser Budapest (Budapest, 1996)

senplatten verkleidet; der Beleuchtungsstreifen über den Spiegelglastafeln bestand früher aus Luxfer Glasprismen und wurde während der Renovierung durch buntes Blei­glas ersetzt. Damals entstand auch die neue Firmenauf­schrift, die sich zwar an ihrem originalen Platz befindet, je­doch nicht über eine sehr glückliche Graphik verfügt. Wäh­rend der Rekonstruktionsarbeiten wurde auch das gebo­gene Schaufensterglas neben dem Eingang ersetzt, die beiden flachen kleinen Schaufensterkästen an beiden Sei­ten der Geschäftsfassade wurden jedoch nicht wieder an­gebracht. Die gut gemeinte Renovierung hatte zwar den Glanz des Geschäftes wieder hergestellt, ein Teil der ein­stigen Feinheiten ist jedoch dabei leider verloren gegan­gen. Auf jeden Fall lohnt es sich, auch das Innere der Ne- ruda-Drogerie eines Blickes zu würdigen, da von der origi­nalen Einrichtung neben den geschnitzten Holzregalen und Kästen im Neorenaissance-Stil, zeitgenössische Pulte, ein neobarocker Spiegel und ein alter amerikanischer Hea- ting-Koksofen erhalten geblieben sind. Aus den 1910er Jahren existieren noch zahlreiche, mit den Gebäuden gleichzeitig entworfene Schaufensterfas­saden. (Inter diesen Metallkonstruktion-Fassaden gibt es einstöckige, wie z. B. die Reihenfront mit Bogenglas und Bronzeverkleidung des Hauses Régiposta utca 11. im V Bezirk (vor kurzem sorgfältig erneuert), zweigeschossige (Dorottya utca 9., V Bezirk - von Emil Ágoston 1913 ent­worfen; Irányi utca 25. - 1912 von Bálint und Jámbor; Váci utca 33., V. Bezirk - 1915 von Dezső Hültl), ja sogar drei­geschossige wie das einstige Szénássy und Bárczai Waren­haus am Szervita tér 2. im V Bezirk (1908 von Dávid und Zsigmond Jónás geschaffen) oder das unweit davon ste­hende Rózsavölgyi-Haus (Szervita tér 5. - Arbeit von Béla Lajta, 1912). Die Pfeiler sind meist von getriebenem Kup­fer oder gegossenen Bronze-Streifen bedeckt, die Brüstun­gen von Glasstreifen verkleidet, wo Firmen- und Reklame­aufschriften angebracht werden können. Die mehrgeschossige Schaufensterfassade des Hauses Vitkovits Mihály utca 9. im V. Bezirk fällt durch außer­gewöhnliche Lösungen auf (1910 von Kálmán Löllbach entworfen). Sockel und der hohe Türrahmen bestehen bei­de aus schweren Gußeisen-Teilen, die in der Gießerei Antal Oetl hergestellt worden waren. Die Marmortafeln des Tür­rahmens waren mit den Methoden des Meisters der Wiener Sezession, Otto Wagner - mit gewichtigen bronzenen Keil­zapfen - angebracht worden. Die Restauration dieser Rei­henfassaden wirft ernste Probleme auf, besonders wenn 17

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