Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)

fließe das Wasser durch acht Rohre, wenn sie auch damals gerade nicht in Betrieb waren. Evlia Cselebi, der Chronist der Türkenzeit, erinnert auch an den weißen Marmorbrunnen des Palastes. Das obere Becken des Zierbrunnens ruhe auf dem Rücken riesiger Schnecken - berichtet er - und bezeichnet die Werk italienischer Meister als verschwenderische Sehens­würdigkeit. Natürlich beschreibt auch Bonfini, der Hofchronist des Kö­nigs Matthias die Ausstattung des Palastes. Er schildet z. B. einen „Erzbrunnen“ mit ebenfalls einem Marmorbecken, dar­auf Pallas Athene in drapiertem Gewand. In den dreißiger Jahren kamen einige Fragmente eines anderen Renaissance-Zierbrunnens des Palastes ans Tages­licht: Fuß und Kopf eines größeren Pfeilers, an den vier Ecken des Pfeilersteins Wasserspeier in Form von Fratzen. Zahlreiche Daten bestätigen, daß, solange das Recht des Königs Matthias in üngarn waltete, es auf öffentlichen Plätzen und in den Höfen des Palastes viele schöne Zierbrunnen gab. Dann wurden sie wieder für lange Zeit vom Podium des Alltags verdrängt - doch nie sosehr, daß nicht doch eine Kunde davon übriggeblieben wäre. Dem Elias-Brunnen (lllés-kút) baute man eben dann ein verschwenderisch großes Brunnenhaus, als Zierbrunnen weder in Buda noch in Pest Mode waren, am wenigsten auf öffentlichen Plätzen, tim 1795 - man weiß bis heute nicht, wem das zu verdanken war - entstand neben dem Ludovika tér in der Nähe des botanischen Gartens ein Wasser-Palast mit vielen Reliefs, dessen Geschichte natürlich nicht mit diesem Moment beginnt. Die Entdeckung des EliasBrunnens (Illyna Voda, Illés-kút) Die erste Glanzzeit des Elias-Brunnens wird ebenso mit dem Namen König Matthias’ in Zusammenhang gebracht wie fast alle anderen Brunnen. Dafür gibt es nur mittelbare Beweise, doch ziemlich wichtige. 1696 war in Szentendre das Haus des Patriarchen Arsen Csernovics der nach Clngarn eingewander­ten Serben abgebrannt. Er wendete sich an die Budaer Ad­ministration mit der Bitte, ihm doch anstelle des abgebrann­ten Hauses eines in Pest zu geben oder ihm zu bewilligen, sich außerhalb der Stadt, beim Elias-Brunnen, ein Häuschen zu bauen, üm dieses Gebiet, da es sehr wasserreich war, hatte sich früher auch schon die Stadt Pest beworben, und auch ein Landwirt namens Donét Heuszier hatte es mieten wollen, der in seinem Gesuch auf ein hier stehendes „königliches Lust­schloß“ hinweist, welches er zum Aufbewahren von Heu verwenden wolle. Jene königliche Hofrneldung, die über all dies berichtet, erwähnt auch, daß das Wasser des serbischen 21

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