Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Die schon erwähnte Monographie von Henrik Horusitzky, welche sich mit der Wassergeographie der Hauptstadt be­schäftigt, enthält auch eine Landkarte, auf der die Plazierung der Grundwasser-Adern dargestellt ist; außerdem enthält sie auch eine Karte, welche - unter anderem - die Bruchlinien der Pleistozän-Schicht zeigt. Verbinden wir sämtliche oben erwähnten Eisenbäder miteinander und mit dem Zierbrunnen des Mosel-Gartens, erhalten wir eine Linie, die genau mit der bedeutenden Grundwasser-Ader entlang der Pleistozän- Bruchlinie übereinstimmt. Das bedeutet also, daß die Pester Seite - wenn auch stets ärmer an Quellen als Buda - in einer nicht zu vernach­lässigenden historischen Periode der Stadt über seither ver­lorene hydrogeographische Möglichkeiten verfügt haben muß. Auf dem Grundstück Szondy utca 91., wo früher das Rumbach-Bad stand - ebenfalls vom Wasser der erwähnten Bruchlinie gespeist - erinnern heute noch zwei uralte Platanen an frühere Zeiten. (Jnser Überblick mit der Aufzählung der Basen endet hier; mit den Heilquellen, ihrer Kulturgeschichte und Nutzung kön­nen wir uns leider nicht befassen. Die Geschichte der öffent­lichen Brunnen und Zierbrunnen setzen wir nun dort fort, wo wir sie in der Einleitung unterbrochen haben; Tausend Jahre nach dem Rückzug des Römischen Reiches aus seinen ent­fernten Provinzen. Die Geschichte beginnt in Buda (früher Ofen) Zur Zeit der Könige Sigismund und Matthias erhält Buda den Rang einer Residenzstadt: im 14. und vor allem im 15. Jahr­hundert werden der Palast und die Stadt, der königliche Hof und die öffentlichen Plätze mit jenen nützlichen, oft bloß ihrer Schönheit wegen gebauten Einrichtungen bereichert, von denen nun die Rede sein soll. Im Mittelalter verfügte die Wasserversorgung der Stadt über zwei Basen. Die eine war die Donau, aus welcher schon früher eine Vorrichtung, die in einem vom üfer bis hinauf zur Fe­stung gehenden Mauersystem versteckt war, das Wasser von unten hinauf in die Burg und das Wohnviertel beförderte (diese Wasserlieferungsmaschinerie funktionierte auch zur Zeit der Türken und wurde zuletzt von Farkas Kempelen, dem bekannten Tausendkünstler des Barock erneuert). Die andere Base bildete der Schwabenberg (Sváb-hegy) mit den an seinen Hängen entspringenden Quellen, welche durch ein wiederholt erneuertes Leitungssystem mit der Burg verbun­den waren. Auf der Pester Seite gab es vor dem Bau der Wasserwerke im 19. Jahrhundert keine Leitungswasser-Versorgung, ob­12

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