Nemes János: Heilendes Budapest - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Wenn eine Behandlung im Krankenhaus Notwendig ist

und fachlichen Bedingungen. Deswegen stellen wir nur einige spezialisierte Institutionen vor und geben einige Grundinfor­mationen über die Medizinischen Universitäten. Als erstes wollen wir hervorheben, daß es in der Hauptstadt selbständige Kinderkrankenhäuser und zwei Universitätsklini­ken gibt, welche die ambulante und stationäre Versorgung auf allen Fachgebieten absichern. Hier werden Unfallverletzte behandelt, chirurgische Eingrif­fe vorgenommen und Kinder zur Beobachtung (z. B. bei Verdacht auf Blinddarmentzündung) aufgenommen. Die beiden größten Einrichtungen sind das Kinderkranken­haus Heim Pál (ro89 Buapest, vili., Üllői út 86. Tel.: 133-0718) und das Kinderkrankenhaus in der Madarász Straße (1131 Budapest, xiii., Madarász V. u. 22-24. Tel: 14MI60) Semmelweis (Rókus) Krankenhaus des Pester Komitats 1792 stimmten die Ratsherren der Stadt Buda nach langen Diskussionen dem Vorschlag zur „Aufstellung, Einrichtung und Aufrechterhaltung eines notwendigen Spitals für Kranke“ zu. So begann die Geschichte des ersten Krankenhauses der Hauptstadt, welches man neben der Gelöbniss-Kapelle des Szent Rókus errichtete. Die auch heute im Gebrauch befindli­che Kirche wurde von den Überlebenden der großen Pest- Epidemie des Jahres 1711 errichtet. Das Krankenhaus war nur für 220 Kranke eingerichtet, es wurde 1798 übergeben. Seine Größe war ausreichend für die nur 30 000 Einwohner von Buda und entsprach den damaligen medizinischen An­sprüchen. Über einem Nebeneingang ist noch heute die Auf­schrift zu lesen: Petanum Calamitosorum Domicilium- Das Heim des Pester Elends... Im Verlaufe seiner beinahe 200 Jahre alten Geschichte errang das Krankenhaus großen Ruhm, ln seiner Glanzzeit, der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts wirkten hier zahlrei­che europaweit bekannte Professoren: Semmelweis, nahm- hafte Chirurgen wie Péter Bolya und Sándor Lumnitzer (er führte in üngarn die antiseptische Wundbehandlung ein und die nach ihm benannte Aderklemme wird noch heute weltweit benutzt). Heute ist der Ruhm dieses Krankenhauses für die Kranken aus dem Komitat Pest ein bißchen verblaßt. Seine Augenab­teilung ist aber auch heute noch weltberühmt: hier begann man als erster mit den mittlerweile rutinemäßig duchgeführ- ten Augenlinse-Implantationen. Mehrere Tausend dieser Ope­rationen werden jährlich durchgeführt. Anfang der achtziger Jahre hat man das Krankenhaus umgebaut und erneuert und einen neuen Flügel errichtet. Auch das Gebäude der neuen Fachpraxis wurde in der Nach­29

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