Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

me gespielt wurden. Die ganz dem Kino verfallenen Décsis empfingen die Stammgäste als persönliche Bekannte, re­servierten ihnen die gewohnten Plätze. Ihr Kino spezial­isierte sich auf die anspruchsvollen großen Filme, hier zeigte man die ersten Asta-Nielsen- und Valdemar-Psilan- der-Filme; nach dem Ersten Weltkrieg wurde es auch zum Kino der Serien-Filme sowie der ersten ungarischen Nachrichtenfilme. 1928 erhielt es den Namen Décsi Filmtheater, unter welchem es ja in Pest sowieso bekannt war. Unter diesem Namen wurde es dann 1930 im ren­ovierten Gebäude und mit neuer Technik zu einem der Heime des Tonfilms. Zwischen 1941-1944 taufte man es Deák Kino. Nach der Verstaatlichung im Jahre 1948 nan­nte man es dann Fáklya (Fackel) und zeigte hier vor allem Dokumentarfilme und Nachrichten. 1950 erhielt es die Spielfilme wieder zurück und wieder einen neuen Namen: Művész (Künstler). Dieser Name blieb ihm, mit größeren und kleineren Veränderungen, bis heute erhalten - zu ei­ner Zeit hieß es Művész - Új Tükör (Künstler - Neuer Spie­gel) Klubkino. Mit Beginn es ART Kino-Netzes wurden hi­er drei Säle eingerichtet: der Chaplin-Saal für 330 Zu­schauer, der Huszárik-Saal für 70 und der Bödy-Saal für 55 Zuschauer. Technisch sind alle drei für das Vorführen von 35- bzw. 16-Miliimeter-Filmen sowie von solchen, die mit Video-Technik hergestellt wurden, geeignet. Die ver­schiedenen Säle machen es möglich, daß dem Zuschauer hier zu jeder Tageszeit eine Auswahl verschiedenster Filme zur Verfügung steht. Heute umso mehr, da das Kino in­zwischen durch zwei neue Säle (Tarkowsky, Bunuel) erwei­tert wurde. im Vorraum können temporäre Fotoausstellun­gen betrachtet werden, das Bücherpult bietet außerdem eine Auswahl von Filmliteratur. Ein Büfett gibt es hier auch und das Underground erfreut die Besucher außer mit Tee, Kaffee und leichten Happen wöchentlich einmal nach dem letzten Film mit einem Diskjockey-Programm. EüRÓPA (1910-1920) VII., Rákóczi út 82. 1904 wurde das Kino unter dem Namen Ámor eröffnet. Das kleine, dunkle Kino war auf ein „spezielles“ Publikum 28

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