Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

lange Filmstreifen „Der Tanz“. Dieser war als Ergänzung zum populärwissenschaftlichen Vortrag von Gyula Pékár angefertigt worden, ein „Kinematogramm“ in 27 Teilen, zur Vorstellung der besprochenen Tänze. Wochenlang war die neue ungarische Sensation auf dem Programm - es tra­ten darin die größten ungarischen Schauspieler jener Zeit auf: Lujza Blaha, Emília Márkus, Irén Varsányi, Gyula He­gedűs, Ákos Ráthonyi und andere. Das CJránia erfüllte bei der Volksbildung der Hauptstadt eine bedeutende Mission, vor allem mit seinen Theatervorstellungen und den popu­lärwissenschaftlichen Vorträgen. Der 23. Dezember 1916 wurde zum filmhistorischen Datum des ürania: der Thea­tersaal im Erdgeschoß diente von nun an als Vorführungs­saal für anspruchsvolle Filme. Die auf Literatur basieren­den und populärwissenschaftlichen Lehrfilme für Jugend­liche und Arbeiter waren wenig gewinnbringend - in den zwanziger Jahren ging das GJrania deshalb fast zugrunde. 1930 wurde es dann wirklich zum Kino - sein Betrieb wur­de von den Berliner GFA übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das ürania das erste wieder funktionierende Kino (nun als Eigentum des Sowexport). Am 4. Februar 1945 fand hier die erste Filmvorführung statt. Später kam es dann wieder in ungarischen Besitz, die Bauplastik wur­de restauriert, die Einrichtung sowie Fiim- und Tontechnik regelmäßig erneuert (zuletzt 1993). Das Kino gehört heute zu den Baudenkmälern von Budapest und damit zu den schönsten Gebäuden nicht nur der Rákóczi út, sondern auch der Hauptstadt. 14

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