Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

ván Marczibányi, und er stiftete das Bad dem Budaer Or­den der Barmherzigen Brüder unter einer Bedingung, daß sie nämlich den Gewinn für den Erhalt des Krankenhauses verwenden müßten. Zu jener Zeit war das Kaiserbad noch ein bescheidenes kleines Bad. Zwischen 1841 und 1844 wurde es nach den Plänen von József Hild umgebaut (die im Jahre 1806 gebaute Reihe der dorischen Säulen im er­sten Stock blieb erhalten). Es wurde der große Hof des Heilbades mit zwei Nebengebäuden, hundert Gast- und fünfundachtzig Badezimmern fertiggestellt. Der CImbau des einstigen geschlossenen Bades zu einem Dampfbad fällt in das Jahr 1860. Auch das Marmorbad entstand zu dieser Zeit. 1860 wurde das überdachte Schwimmbecken für Frauen (25 X 10 Meter) und das Becken unter freiem Himmel (50 X 20 Meter) für Männer eröffnet. Bis zur Er­öffnung des Nationalen Sportschwimmbades 1930 war es das einzige Sportschwimmbad, das den internationalen Vorschriften entsprach. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der für die Veranstaltung von geselligen Abenden und Bällen ge­eignete Hof des Heilbades zu einem der elegantesten Schauplätze des gesellschaftlichen Lebens. In den sech­ziger Jahren fand jeden Mittwoch ein Ball statt, besonders berühmt waren die Anna-Bälle im Kaiserbad. So können wir in dem Budapest-Reiseführer, unter dem Pseudonym Cassius vom Schriftsteller und Journalisten Imre Aldor herausgegeben, folgendes lesen: ,Von allen Badeanstalten Budas ist das landesweit bedeutendste das Kaiserbad.“ Die Geschichte des Bades faßt er kurz so zusammen: ....seine Vorteile ... erkannten und kannten alle einstigen Besitzer von Buda ... schon die Römer hatten dauon Kenntnis und nutzten es als angenehmen Ort der Heilung und Erholung ... auch die Türken, die jede Sinnenlust ausnutzten und vergnügungssüchtig waren, hielten es in Ehren. Das Bad ging durch die Hände vieler Besitzer, bis es schließlich Anfang des 19. Jahrhunderts zum Eigen­tum des braven Marczibányi wurde, der es dem Orden der Barmherzigen Brüder vermachte. ZurZeit ist man be­müht, am gewissenhaftesten dafür Sorge zu tragen, es zu einem europäischen Badeort umzugestalten. “ Aus der bereits erwähnten Studie Budapest fürdői és ás­ványvizei (Budapests Bäder und Mineralwässer) von Ger- löczy und Hankö können wir erfahren, daß um diese Zeit das Kaiserbad das größte Badegebiet in Budapest war und aus folgenden Teilen bestand: dem aus der Türkenzeit stammenden Dampfbad, in dessen Becken mit Mineral­31

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