Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

das Becken weiterhin vormittags von 10 bis 12 ühr aus­schließlich den Frauen, dann wurden diese Einschränkun­gen aufgehoben. Durch die moderne Wasseraufbereitungsanlage des Bades wird die entsprechende Wasserqualität kontinuier­lich gesichert. Mit einer Wassertemperatur von 29 °C ist das Rudas das einzige „Heilschwimmbad“ von Budapest. Eine Reihe von Generationen lernte hier von gut ausge­bildeten Schwimmeistern schwimmen. Das Thermal-Dampfbad des Rudas ist auch heute ausschließlich für Männer geöffnet. Die Gäste können in sechs Becken mit Heilwasser unterschiedlicher Tempera­tur baden, den Besuchern, die abnehmen wollen, stehen eine dreiteilige trockene Heißluft- und eine zweiteilige Naßdampfkammer zur Verfügung. Es gibt erfrischende Massagen, Pediküre und auf ärztliche Verordnung Heil­massage, in der Wannenabteilung Juventus noch außer dem radioaktiven Heilbad eine Dampfkammer für die gan­ze Familie sowie auf ärztliche Verordnung Unterwasser­massage mit Wasserstrahl. Das Bad wurde bis zum ersten Drittel des Jahrhunderts von natürlichen Quellen versorgt, seit den 1930er Jahren gewinnt man das Wasser aus gebohrten Brunnen. In dem Trakt im Stockwerk des Rudas-Heilbads befind­et sich eine Station für Komplexe Physiotherapie (Ambu­lanz), die auf ärztliche Verordnung und zu Lasten der Kran­kenkasse in Anspruch genommen werden kann. Die Thermalwassergruppe des Rudas Heilbades kann den mittelradioaktiven, Natrium und Kalium enthaltenden Mineralwässern mit Kalzium-Magnesium-Hydrogenkarbo- nat, Sulfat und Chlorid zugeordnet werden; auch der Flu­oridgehalt ist bedeutend. Das Wasser ist für die Heilung von degenerativen Gelenkerkrankungen, chronischen und akuten Gelenkentzündungen, von Bandscheibenvorfall, Neuralgien und Osteoporose geeignet. Die Trinkhalle unter dem Budaer Brückenkopf der Eli­sabethbrücke wurde 1924 als Trinkhalle der Quelle Hun­gária ausgebaut. Das Wasser gelangte durch die Ausgusse des Quellenkopfes in einem in der Mitte vertieften Teil an die Oberfläche. Seit 1932 verwendete man auch das Was­ser der Quellen Attila und Juventus für Trinkkuren. Die jet­zige Trinkhalle wurde am 22. Juni 1965 der Öffentlichkeit übergeben. Das Wasser der Quellen Hungária, Attila und Juventus wird als Trinkkur bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, bei chro­nischen und katarrhalischen Erkrankungen der Gallenwege und der Atemorgane empfohlen, doch ist auch seine nervenberuhi­gende und seine die Blutbildung anregende Wirkung bekannt. 21

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