Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Die Wandarm-Straßenlampen, die von der elektri­schen Hausleitung gespeist und von den Hausmeistern ein- und ausgeschaltet wurden, entsprachen damit nicht mehr den Anforderungen. Man entwickelte auto­matische Schaltkonstruktionen und Schaltuhren. An­fangs konnte mit einer Schaltuhr je nach der elektri­schen Leistung der Lampen und den Hetzverhältnissen gleichzeitig ein Bereich von 25-40 Straßenlampen ge­schaltet werden. Eine der Forderungen, die man an die öffentliche Beleuchtung stellte, war, daß sie sich nach dem Wechsel der natürlichen Lichtverhältnisse richten sollte. Deshalb erarbeitete man einen einheitlichen Be­leuchtungskalender, der sich nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang orientierte. Der Zeitpunkt für das Ein- und Ausschalten wurde dementsprechend von einem sogenannten astronomischen Schalter bestimmt, ln die Schaltuhren waren auch die technischen Voraussetzun­gen für die ganz- und die halbnächtliche Schaltung eingebaut. Eine programmierte Scheibe sorgte nach der im voraus festgelegten Zeitordnung für das Ein- und Ausschalten der Straßenbeleuchtung, doch in Wirklich­keit konnte man sich dem Wechsel der natürlichen Beleuchtungsverhältnisse nicht richtig anpassen. Die unabhängig voneinander arbeitenden ühren waren un­genau und schalteten die einzelnen Schaltbereiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein. Das verursachte vor allem im Verkehr Störungen, wenn die Fahrzeuge be­leuchtete und noch unbeleuchtete Straßen durchfah­ren mußten. Bis 1931 gelang es, diesen Mißstand abzu­schaffen. Alle Straßenlampen konnten nun von einer Schaltstation aus an beliebigen Zeitpunkten gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden. Damit hatte man er­reicht, daß sich die Straßenbeleuchtung dem auch vom Wetter abhängigen Wechsel der natürlichen Lichtbedin­gungen anpaßte, und das Durcheinander, das die (Jn- genauigkeit der Schaltuhren verursacht hatte, war be­hoben. Die Festbeleüchtümg 1928 entschloß sich der Rat der Stadt, eine systemati­sche Fremdenverkehrspropaganda zu starten. Dazu gehörte als ein wichtiger Bestandteil die Beleuchtung der herausragenden Gebäude, Statuen und sonstigen künstlerischen Objekte der Residenzstadt. Planung und Organisation dieser Festbeleuchtung gehörten - neben der allgemeinen öffentlichen Beleuchtung der Straßen und Plätze - zu den Aufgaben der Elektrizitätswerke. Im 26

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