Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

ante brachte man die Straßenlampen an den Oberlei­tungsmasten der Straßenbahn an, wo auch die Span­nung unmittelbar von der Oberleitung abgenommen werden konnte. 1923 gab es in Budapest „an den Häuserfronten“ 6 124, an den Leitungsmasten der Straßenbahn 2 400 und in den Ringstraßen 581 mit 500-W-Glühbimen versehene elektrische Straßenlampen, außerdem noch 1 070 Petroleumlampen und 3 000 Gaslaternen. Als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse besserten, begann die Modernisierung. Der Wendepunkt war 1925, als man erstmals in den Straßen der Hauptstadt die in der Längsachse der Straße angebrachte soge­nannte Beleuchtung in der Straßenmitte einführte. Im ersten Jahr wurden 697 derartige Straßenlampen an­gebracht. Auf den Plätzen stellte man Kandelaber auf, die mit Hilfe eines Kabelnetzes mit Strom versorgt wur­den. Die Lichtpunkthöhe und die Verteilung der Stra­ßenlampen wurden von Fachexperten berechnet. Die Lampen in der Straßenmitte hatten eine Lichtpunkthö­he von 7,8 Metern, in den verkehrsreichen Straßen lag sie bei 9 Metern. Stellenweise verwendete man auch eine Überspannung mit zwei Lampen. Der durchschnitt­liche Lampenabstand betrug 35 Meter. Ziel war es, eine mittlere Beleuchtungsstärke von 3 Lux zu erreichen. Dem entsprach eine gasgefüllte Glühlampe von 200 W. (Jm Energie zu sparen, wurde die Straßenbeleuch­tung nach Mitternacht um die Hälfte gesenkt. Bei den Überspannungen mit zwei Lichtpunkten blieb nur eine Lampe in Betrieb. Damit es aber nach Möglichkeit nirgendwo völlig dunkel wurde, stattete man alle Stra­ßenlampen mit zwei 100-W-Glühlampen aus, und nach Mitternacht wurde dann jeweils die eine Glühlampe ausgeschaltet, ln jenen Jahren liegen die Anfänge der Zielsetzungen und technischen Lösungen, die auch heute bei der Entwicklung der Straßenbeleuchtung ausschlaggebend sind: gefordert werden eine gleich­mäßige Straßenbeleuchtung von entsprechender Lichtstärke und weitgehende Energiesparsamkeit. Wegen der großen Zahl der elektrischen Straßenlam­pen wurde es notwendig, eine zentrale Steuerung einzu­führen, mit der die gesamte öffentliche Beleuchtung von einer Stelle aus ein- und ausgeschaltet werden konnte. Dies wurde auch von dem damaligen Luftfahrts­amt angeregt, nachdem man sich im Rahmen der Luftschutzmaßnahmen schon in jenen Jahren mit den Möglichkeiten der Verdunklung in der Stadt beschäf­tigte. 24

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