Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Konzession sollte für 25 Jahre gelten, ln dieser Zeit durften die Preise nicht erhöht werden, andererseits war die Gesellschaft gehalten, Neuheiten auf dem Gebiet der Straßenbeleuchtung, die womöglich das Gaslicht verbilligten, unverzüglich einzuführen und dementspre­chend den Gaspreis zu senken. Schließlich wurde das Gaswerk von ausländischen Unternehmen erbaut und war 1856 fertiggestellt. Das hier erzeugte Gas verwendete man bereits in der Weih­nachtsnacht des gleichen Jahres für die Beleuchtung der Kerepesi út und der Straßen der Innenstadt. Trotz all der Bedingungen, die der Rat der Stadt stellte, gelang es ihm nicht, mit den Unternehmern einen vorteilhaften Vertrag zu schließen. Die Pester Bürger fanden die Leuchtkraft der Gaslaternen zu schwach, und der Preis für das Gas erschien ihnen zu hoch. Auch der Gasvertrag, den ein paar Jahre später die Triester Allgemeine Österreichische Gasgesell­schaft von ihrem Vorgänger übernahm, war nicht bes­ser, denn er lieferte die Stadt und die Privatverbraucher dem ausländischen Unternehmen aus. Die Stadt war für Jahrzehnte an den Vertrag gebunden, wodurch die Einführung der „elektrischen Beleuchtung“ behindert wurde. Im April 1879 schloß die Generalversammlung des Budapester Munizipalausschusses einen neuen ein­heitlichen Vertrag, der der Gasgesellschaft bis Ende 1895 das Recht zugestand, neben anderen Dienstlei­stungsaufgaben die Plätze und Straßen der Hauptstadt mit Stadtgas zu beleuchten, ausgenommen die Stra­ßen, in denen auch in Zukunft Öllampen brennen soll­ten. Die für die Stadt nachteiligste Vertragsbedingung bestand darin, daß die öffentliche Beleuchtung der Hauptstadt bis Dezember 1891 keinem anderen Unter­nehmen übertragen werden durfte, ganz gleich ob die­ses Stadtgas oder irgendeine andere Lichtquelle anbot. Die elektrische Strassenbeleüchtüng Die Entwicklung ließ sich aber nicht aufhalten. 1867 wurde der Dynamo erfunden, und es kamen die Bogen­lampen auf. 1876 leuchteten in den Straßen von Frank­reich schon Bogenlampen. Auch die ungarischen Elektrotechniker hatten ihren Anteil an der Entwicklung des elektrischen Lichts. Die Fabrik Ganz ließ 1878 in der Ganz utca Bogenlampen aus eigener Produktion aufstellen. Das war in Ungarn die erste elektrische Beleuchtung im Freien. Zur glei­chen Zeit nutzte man das elektrische Licht der Bogen­10

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