Gál Éva: Die Margareteninsel - Unser Budapest (Budapest, 2000)

bar, die sich neben dem Wasserturm befunden hatte hier­her versetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ge­bäude nicht mehr wiederaufgebaut. Setzen wir nun unseren Weg in Richtung Norden wei­ter fort, so sehen wir alsbald auf der linken Seite zuerst den Zaun, dann das Eingangsgebäude des Palatínus Strand­bads. Dieses wohl schönste ungarische Strandbad wur­de in seiner heutigen Form im Jahre 1937 gebaut, doch gab es hier auch einen Vorgänger: das 1921 angelegte erste Strandbad der Margareteninsel. Zwar hatten die roman­tischen Garderoben, die drei großen Schwimmbecken, das riesige, von Gras oder Sand bedeckte Gebiet zum Son­nenbad den damaligen Ansprüchen genügt, doch Mitte der 1930er Jahre sah man es für zweckmäßig an, das Bad neu zu bauen, weil - wie es in einer Architektur-Fach­zeitschrift von damals hieß - „das Baumaterial dem na­türlichen Verfall ausgesetzt und die ümkleidungs- räumlichkeiten nicht zielgerecht und plump seien“. Nach der Ausschreibung von 1936 wurden 37 Arbeiten ein­geschickt, davon wurden die Entwürfe von György Masire- vich und István Janáky ausgewählt, nach deren Plänen im Sommer 1937 schon das neue Palatínus Strandbad gebaut wurde, mit Gmkleideräumen für zehntausend Gäste, mit neuen Schwimmbecken, darunter einem Wellenbad. Nördlich des Strandbades kommen wir an Tennisplät­zen vorbei, darunter der von Tribünen umgebene Center Court, wo oft ungarische und internationale Wettkämpfe abgehalten wurden. Setzen wir nun unseren Weg weiter fort, erreichen wir bald die eigentliche obere Insel, die Sitz des einstigen Kurorts war und die auch heute noch so eine Art Kur- und Erholungsort-Funktion wie vor 100-150 Jah­ren inne hat, nur halt in einer gründlich veränderten äuße­ren Umgebung. Die fiktive Grenze der oberen Insel verläuft entlang der Querstraße, die vor dem heutigen Hotel Thermal vorbei­führt, früher vor dem Margaretenbad von Ybl; an deren westlichem Ende befand sich der noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts benützte Anlegehafen der Oberinsel. Verfolgen wir nun unseren ursprünglichen Weg, also spazieren wir am Westufer weiter nach Norden, erblicken wir links allerhand Kioske, Pavillons, Fahrradkutschen ­44

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