Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

Hentzi-Demkmal (Hans Gasser, 1852) mal zu errichten, in der äußeren Form zitiert das Kunst­werk die barocken Marien-Säulen, somit den Verstorbe­nen in sozusagen kultische Höhe erhebend: außer dem General wird auch noch Oberst Allnoch hier geehrt so­wie vierhundertachtzehn Kameraden, deren Namen an den Seiten des Sockels aufgezählt werden. Der sterbende Soldat unter dem zentralen Baldachin und der Engel, welcher einen Lorbeerkranz über seinen Kopf hält, sind ein Werk von Franz Bauer, die allegorischen Figuren an den Seitenpfeilern, welche die österreichischen Militärtu­genden (Glaube, Wachsamkeit, Treue zur Fahne usw.) verkörpern, stammen von Hans Gassner. Der Beseitigung des das ungarische Nationalbewußt­sein verletzenden Denkmals gingen zahlreiche Parlaments­diskussionen, Pressepolemiken und sogar Proteste vor­aus. Schließlich willigte 1899 Franz Joseph ein, daß auf den repräsentativen Platz das Standbild der Königin Elisa­beth gelange, die Denkmalssäule hingegen mitsamt den sterblichen Überresten von Hentzi und seinen gefallenen Soldaten in die Militärakademie in Hűvösvölgy gebracht wurden. Am 1. November 1918 wurde das Denkmal gänzlich zerlegt, die Skulpturen wurden bei Auktionen verkauft und gelangten dann Jahrzehnte später teilweise als Zeit­dokumente ins Museum. Die Sarkophage mit den Gebei­nen verschwanden jedoch im Laufe der Zeit spurlos. 45

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