Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

von Buda im Jahre 1686 stürzte die Mauer ein und die Madonna zeigte sich wieder. Die abergläubischen Tür­ken waren der Meinung, daß dies den christlichen kai­serlichen Heerscharen zum Sieg verholten hätte. (In der sogenannten Lorettokapelle der Kirche steht auch eine Marien-Statue aus rotem Marmor, wahrscheinlich je­doch späteren Clrsprungs, wohl aus der Zeit um 1715.) Die Kirche gehörte im 18. Jahrhundert den Franzis­kanern, später den Jesuiten. 1867 wurden hier nach dem Ausgleich Franz Joseph 1. und Elisabeth gekrönt. Bei den Vorbereitungen zu den 1896er Millenniumsfeier­lichkeiten wurde die Renovierung der Kirche aktuell, ebenfalls eine Vergrößerung des Raumes im Clmfeld. Die Arbeiten begannen schon im Jahre 1874. Der Architekt Frigyes Schulek wollte die Kirche aus dem 13. Jahrhun­dert rekonstruieren. Dafür opferte er mehrere vorhandene Gebäudeteile (z. B. Gewölbe, gotische Nebenchöre aus dem 15. Jahrhundert) oder baute sie seiner eigenen Vor­stellung entsprechend neu. Verletzte architektonische Gliederungen, Kapitelle und Konsolen ließ er ins Museum bringen und durch getreue Kopien ersetzen. Einige Originalfragmente sind noch in der Gnterkirche (Krypta) zu sehen. Der Innenraum wird durch Fresken und Glasmalerei­en von Bertalan Székely und Károly Lotz geziert. Diese bedeutenden Meister des 19. Jahrhunderts stellen hier wichtige Ereignisse der ungarischen Geschichte und da­mit verbundene wunderbare Legenden dar, außerdem wirkliche und legendenäre Szenen aus dem Leben der ungarischen Heiligen. Die Skulpturen sind Werke von Ferenc Mikula. Die reiche museale Sammlung der Mat­thiaskirche mit ihren Steindenkmälern, den liturgischen Goldschmiedearbeiten der Schatzkammer, den Textilien und Skulpturen illustriert die Geschichte des Gebäudes bis ins 20. Jahrhundert. Vor dem Südturm der Fischerbastei, einem romanti­schen Ensemble von verhältnismäßig kleinen, kompak­ten Türmchen, Arkadengängen und Treppen, steht das Reiterstandbild des Königs Stephan des Heiligen (1906, Alajos Stróbl). Schon 1863 beschäftigte man sich mit dem Gedan­ken die Statue aufzustellen, ja man begann sogar dafür 34

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