Bodor Ferenc: Die Pressos der Stadt - Unser Budapest (Budapest, 1992)

BÉKE (FRIEDE) An den Mauern der anliegenden Häuser feuern schon längst vergilbte Pinseleien die Fußballmannschaft der Eisenarbeiter (Vasas) zum Sieg an. In einem Haus mit Neobarockzügen an der Ecke des Béke tér und der Lehel út steckt das Presso Béke. Vormittags um zehn Uhr lärmt ein großes Publikum von Eingeborenen auf den roten Barhockern um das Büffet herum. Kennziffern von Anordnungen, Einsprüche — mit Aktennummer — durchkreuzen die Lüfte. Das Rathaus liegt nah. Auf dem Büffetbrett steht die gewöhnliche, wohlbekann­te, matt gewordene Casino Kaffeemaschine. Durch eine ge­wölbte Tür geraten wir in den hinteren Raum, der wirklich klassische Budapester Pressoraum und seine Einrichtung sind vollkommen unerfaßbar. Die sechswinklige Theke, wel­che die Säule umrankt, und die einsamen Blumen an den Wänden dürften wohl etwas bedeuten. Erwähnt werden soll­ten noch das Neonkaffeetäßchen am Portal und die sich im Firmenschild widerspiegelnde sozialistische Trabantenstadt. XII., BÉKE TÉR 12. Das Béke im Angyalföld wirbt um Tortenbestellungen 4* 51

Next

/
Oldalképek
Tartalom