Juhász Gyula - Szántó András: Hotels - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Gastwirte seine Zusammenkünfte, und zahlreiche Per­sönlichkeiten verschafften bloß durch ihre Anwesen­heit dem Hotel Rang und Namen. Ernő Szép schrieb folgendes: „Das Hotel London ... war die Einkehrstätte der Gäste vom Land, wie auch das Pannónia. Deshalb kam auch unser unvergeßlicher Krúdy gerne hierher..., dem es besonders das Bier des London angetan hatte... Es gefielen ihm die blauen und roten Tischtücher und der zuvorkommende Schenkbursche... “ Aus der Redaktion des Pesti Hírlap (Pester Nach­richtenblattes) kamen auch die Journalisten gerne hierher. Für Ferenc Molnár wurde sein Lieblingsstrudel (mit Krautfüllung) extra in Form seiner Initialen ge­backen. Durch solche Gesten bewahrte das Hotel sei­ne familiäre Atmosphäre. Noch in den 20er Jahren gab es in den Zimmern einen Stiefelknecht, im Restau­rant hingegen Kinderstühle für die Kleinen. Sein Restau­rant war „wie eine ländliche Bahnwirtschaft inmitten der verschneiten Ungarischen Tiefebene... Richter ka­men aus der nahe gelegenen Markó utca hierher ihr Bier trinken und Verurteilte am Tage ihrer Freilassung... Es gab eine Zeit, da kamen die Verliebten hierher um zu sterben... Das London war eine der letzten Bastionen des 19. Jahrhunderts...“ schreibt Sándor Márai. 1927 wurde es geschlossen und nicht viel später das Gebäude abgetragen. Grand Hotel HUNGÁRIA (Türr István utca 1) V., Apáczai Csere János utca 4 (an der Stelle des heutigen Hotel Marriott) 1871 öffnete der nach den Plänen von Antal Szkalnitz- ky und Henrik Koch d. J. im Neorenaissancestil ge­baute Palast seine Tore und zwar als erstes Mitglied der berühmten Hotelreihe am Donauufer. 133 der 294 Zim­mer des auch Luxusansprüchen genügenden Hotels sahen auf die Donau. Dieses war das erste fünfstöck­ige Gebäude der Hauptstadt. Es gab hier die modern­sten technischen Einrichtungen, wie z. B. einen hyd­raulischen Lift, separate Aufzüge für Gepäck und Geschirr sowie Gasbeleuchtung. Im Souterrain befan­den sich die Dienstleistungsräume: die Hauptküche, die Bäckerei, die Konditorei, verschiedene spezielle Lagerräume (z. B. Fischlagerraum, Eiskeller), die „Luft- heizungs- und Dampfmaschinen-Räume“, Dampf­7

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