Juhász Gyula - Szántó András: Hotels - Unser Budapest (Budapest, 1999)
Die Geschichte der Gasthöfe und Raststätten hatte wohl auch in dieser Gegend genau so wie überall auf der Welt begonnen. Den Wanderer oder Reisenden beherbergte man über Nacht, man bewirtete ihn und raubte ihn manchmal auch aus. In den Pferdewechselstationen der Postkutschen konnte der Reisende natürlich ebenfalls rasten. Auch die Klöster des Mittelalters boten Bedürftigen stets Unterkunft. Zwischen den Ruinen von Aquincum wurden, vor dem eingstigen südlichen Stadttor, die Reste einer Herberge gefunden. Wer nach Sonnenuntergang nicht mehr in die Stadt hereinkam, konnte hier in den kleinen Schlafkammern übernachten, wurde verpflegt und konnte auch seine Tiere unterbringen. In Pest gab es in der Zeit nach der Türkeneroberung sieben Gasthöfe: Weißes Schiff (Fehér Hajó) (1696 wird dieser, mit seinen 6 Zimmern, als der größte erwähnt), Goldener Anker (Arany Horgony), Goldener Adler (Arany Sas) (unter diesem Namen wurden später noch mehrere Gasthöfe eröffnet, wie z. B. auch der 1780 gebaute Gasthof am Hatvaner Tor, in welchem später Petőfi, Jókai und Vörösmarty oft zu Gast waren), Schwarzer Adler (Fekete Sas), Weiße Rose (Fehér Rózsa), Weißes Pferd (Fehér Ló), Weißer Ochse (Fehér Ökör). Wir wissen, daß der erste Gasthof im Budaer Burgviertel der Rote Igel (Vörös Sün) (Hess András tér 3) war. 1784 wurde dann der zweite, der Gasthof Fortuna (Fortuna utca 4) eröffnet, als der Rat der Stadt Buda das imposante, auf den Ruinen dreier mittelalterlicher Häuser gebaute Gebäude kaufte und für vornehme Gäste einrichtete. Bis 1868 existierte hier ein Gasthof, fast hundert Jahre später erhielt dann das Ungarische Museum für Handel und Gastronomie in diesem Gebäude seinen Sitz. Um 1700 gab es in Buda, in der Wasserstadt den Goldenen Adler (Arany Sas), zehn Jahre später wurde in der Nähe das Goldene Schiff (Arany Hajó) eröffnet (hier hatte es in der Türkenzeit eine Karawanserei gegeben). Um 1730 wurde am heutigen Batthyány tér der Gasthof Weißes Kreuz (Fehér Kereszt) eröffnet, wo 1783 und 1784 sogar Kaiser Joseph II. übernachtet hatte. Diese frühen Gasthöfe waren aber nicht bloß Herbergen, oft erfüllten sie auch die Funktion eines Museums, eines Theaters, Konzertsaals, ja sogar eines Zirkus’. Im Gasthof Sieben Kurfürsten (Hét Választó Fejedelem) in der Váci utca hatte Farkas Kempelen seinen berühm3