Kiss Katalin: Industrielle Baudenkmäler - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Kőbányaer Bierbrauereien X., Maglódi út 17. Die aus verschiedenen historischen Stilen übernomme­nen Zeichen der Eklektik waren bis Ende des 19. Jahr­hunderts in der weltlichen Architektur, vor allem jedoch an öffentlichen Gebäuden angewendet worden. Bei in­dustriellen Gebäuden wäre dies schwierig und kostspie­lig gewesen. Diese wurden nur in außergewöhnlichen Fällen in einen Stilmantel „gekleidet“, nur wenn der Standort, die besondere Umgebung es verlangten. In den einstigen Außenbezirken wurden praktische, der Erzeugungstechnologie entsprechende, weniger an­spruchsvolle Fabriksgebäude und Hallen gebaut. Nach der Jahrhundertwende änderte sich die Lage jedoch grundlegend. Einerseits war die Zeit der historischen Stile abgeschlossen, anderseits hatte die Industrialisie­rung in Ungarn im Laufe nur einiger Jahrzehnte einen richtigen Aufschwung erlebt. Es waren so viele Indu­striegebäude entstanden, daß man ihre Erscheinung nicht mehr außer Acht lassen konnte. Die neuen Stilver­suche zogen nicht nur die neuen Baumaterialien, son­dern auch die Entstehung des Begriffes „Industriege­bäude“ in Betracht. Die allgemeine Anerkennung des Begriffes der industriellen Architektur machte es mög­lich, daß die Fabriken ihrer Funktion entsprechend geplant werden konnten. Die durch ihre Funktion be­stimmten, charakteristischen Gebäude wurden von schön gegliederten Ziegelverputz, betonten Gesims- und Dachstuhllinien, gemäßigten Dächerformen, deko­Anlage der Ersten üngarischen Aktien-Bierbraüerei im Jahre 1902 43

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