Kiss Katalin: Industrielle Baudenkmäler - Unser Budapest (Budapest, 1993)

acht Garagen für den Betrieb der Pferdebahnen, darun­ter auch die in der Pálffy utca (heute Bem József utca). Nicht nur die Margaretenbrücke, sondern auch die Nachbarschaft der Ganz-Eisenfabrik werden wohl bei der Wahl des Standortes eine Rolle gespielt haben. Die neue Anlage mußte bald erweitert werden, zur Jahrhun­dertwende konnten hier schon 39 Straßenbahnwagen untergebracht und instandgehalten werden. Die für den Verkehr notwendige Elektrizität lieferte der 1896 auf dem Pälffy-Gelände errichtete Generator. Die Anlage wurde laufend vergrößert, da immer mehr Bahnen mit Elektrizität betrieben wurden. Eine Vermes­sung aus dem Jahre 1920 besagt, daß die Pálffy Strom­erzeugungsanlage die elektrischen Linien der Bahnen in Buda von Kelenföld bis Óbuda und in Pest bis nach Rákospalota hinaus mit Strom versorgte. 1931 hörte die Anlage mit der Stromerzeugung auf und funktio­niert seither als Transformator. Mit der Beseitigung der enklavenartig eingeschlosse­nen Industrieanlage hatte man sich schon seit den dreißiger Jahren beschäftigt. Trotz der schweren Kriegsschäden dachte man nach 1945 nicht an einen Abbruch der Anlage, da man sich vor allem mit der Wiederinstandsetzung des zerstörten Schienennetzes und der beschädigten Wagen beschäftigen mußte. Im Nordteil der Anlage zur Margaretenbrücke hin befindet sich seit 1987 das Zentrum für Visuelle Erzie- - hung der Hochschule für Kunstgewerbe. Ein Teil des Zentrums bildet die Tölgyfa-Galerie, die nicht bloß Aus­stellungsraum, sondern Künstlerwerkstatt, Klub und beruflicher Treffpunkt ist. Ein Forum, wo stets was los ist. Die einstige Goldberger Blaüdruckfärberei III., Lajos utca 136-138. Die Vorfahren der Familie Goldberger hatten sich An­fang des 18. Jahrhunderts in Óbuda niedergelassen, wo die Juden unter der Schirmherrschaft des Grafen Péter Zichy alsbald zahlreiche Privilegien genossen: die durften Boden, Häuser, Weinberge kaufen, Handel trei­ben, Handwerker und Gewerbeleute durften sich in Zünften zusammenschließen. 1765 wurden die Vor­rechte der Juden auch vom neuen Besitzer, von der Kammer, bestätigt. Die Entfaltung der Seiden- und Tex­tilindustrie wurde von den Zichys besonders unterstützt. 1784 richtete Ferenc Goldberger im einstöckigen Ba­13

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