Gerle János: Die Jahrhundertwerde - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Schmucklust“. Das war mit ein Grund dafür, wieso sie salonfä­hig werden konnten. (Leider haben sie in Budapest wenig gebaut. Für das Aufzeigen des hohen Standes ihrer Architek­tur eignet sich hier kein richtiges Beispiel.) Von der Hermina út aus über die Kós Károly sétány können wir endlich das Gelände des Stadtwäldchens betreten. Lassen wir uns zuerst vom Kuppelmosaik der Vorhalle in dem rechts liegenden Széchenyi Heilbad bezaubern! Dieser ältere Flügel des Bades wurde nach den Plänen von Győző Cziegler errich­tet, heute ist er ein wahres Kuriosum. Nicht nur, weil er in sich ein klassisches Wannenbad birgt, sondern weil sowohl seine erhalten gebliebenen Möbel wie auch die sogar in den Seiten­fluren angebrachten, bunte Meeresfauna beschwörenden Wandverzierungen eigenartig sind. Links auf der Insel des Stadtwäldchenteichs befindet sich der Komplex der bereits erwähnten Burg Vajdahunyad. Die Promenade führt zum Millenniumdenkmal und zu jenen Aus­stellungsgebäuden, die den Heldenplatz (Hősök tere) beider­seitig flankieren. Sie sind zwar auch Werke der Jahrhundert­wende, verfolgen aber im Gegensatz zum Museum der Gewer­bekunst die historisierende Tradition. Dies verringert ihren Wert und die Großartigkeit der Detaillösungen selbstredend nicht im geringsten. Rechts hinter dem Museum der Schönen Künste (Szépmű­vészeti Múzeum) erstreckt sich der Tiergarten. Die Hauptstadt hat ihn um die Jahrhundertwende herum gekauft und völlig umgebaut. Mit dem Großteil der Planung betraute man die beiden Freunde Károly Kós und Dezső Zrumeczky, die die Hochschule kurz davor absolviert und ihre eigenartigen Bau­vorhaben nach gründlichem Studium der damals modern­sten europäischen Zooparks verwirklicht haben. Von der einst einheitlichen Komposition (fertiggestellt 1911) ist heute leider Mädchenschule Elisabeth - Gymnasium Teleki Blanka (XIV., Ajtósi Dürer sor 37.) 51

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