Gerle János: Die Jahrhundertwerde - Unser Budapest (Budapest, 1993)
SoNNENBERG PALAST (VI., Bajza utca 23.) samtzustand schließen und die starke Ausstrahlung der Wiener Werkstätte spüren lassen. Nun biegen wir an der Lendvay utca links in Richtung Városliget ein. Das letzte Haus ist die ehemalige Groedel Villa (Kármán und üllmann, 1900-1901). Ihr Besitzer war reicher, als daß er seine Villa mit jemandem hätte teilen müssen. Es ist wahrscheinlich - mit Ausnahme von Bauten der vornehmsten Aristokratie - die größte Privatwohnung der Stadt. Die zweistöckige Zentralhalle bietet einen fesselnden Anblick, hier eintreten darf man wieder nur mit Erlaubnis. Vor uns liegt nun das Városliget, das Ziel einer der nächsten Routen. Bis dahin kann ich höchstens empfehlen, eine Verschnaufpause einzulegen und die graphische Ausstellung des Museums der Schönen Künste (Szépművészeti Muzeum) zu besuchen. Seine erstaunlich modern wirkende Einrichtung (1907) stammt von Ede Wigand Toroczkai, einer recht bedeutenden Gestalt der Kunst jener Zeit. In der Hauptstadt finden sich (außer einer Villa in der Außenstadt) von ihm jedoch keine weiteren Werke. Er schuf sowohl als Innenarchitekt und Graphiker, wie auch als Buchgestalter Unvergängliches und gehört zu jenen, deren künstlerische Auffassung von der vorchristlichen ungarischen Kultur maßgebend inspiriert wurde. 41