Ferkai András: Moderne Gebäude - Unser Budapest (Budapest, 2009)

(Alle Schüler legten hier ihre Mäntel ab, bei Festlichkeiten auch die Gäste.) Aus der Vorhalle kommt man in den Turnsaal, der gleichzeitig auch als Aula dient, sowie zu den beiden Treppenhäusern, über die sich der Verkehr des ganzen Gebäudes abwi­ckelt. Ausser den Klassenzimmern gab es in der Schule auch gut ausgerüstete Fach­vortragsräume, moderne Kabinets, einen Zeichensaal, einen Musiksaal und eine Bibliothek. Am dritten Stock stand den Schülern eine 300 Quadratmeter große Dach­terrasse zur Verfügung. Das Gebäude gilt auch heute noch als modern. Mit seinen weissen Fenstern, seiner Fassade aus Rohziegeln strahlt es den Ernst einer Schule mit großer Vergangenheit aus, die Sockel und Stützmauern aus Rohstein, die Säulen­gänge und die grüne Oase der Ecke hingegen lassen es ausgesprochen freundlich wir­ken. Das Innere erhält seine frohe Stimmung durch die helle Tünchung, die Kunst­steinböden im Zickzack-Muster der Verkehrsräume und durch das viele Sonnenlicht. Eine Ausnahme bildet bloß die Vorhalle, deren glänzende schwarze Kunststeinsäu­len und das Steinrelief (ein Werk von Béla Ohmann) am Beginn der Haupttreppe ver­suchen, sie festlich erscheinen zu lassen. Das Gebäude hat die Probe der Zeit gut bestanden, die vergangenen siebzig Jahre haben ihm kaum zugesetzt. Schade, dass vor einigen Jahren sämtliche Fenster durch neue Kunststoffrahmen „modernisiert" wur­den, wobei nicht einmal die ursprüngliche Kreuz-Aufteilung beibehalten wurde. Bis Ende der dreissiger Jahre hatte sich das Publikum mit dem modernen Stil der öffentlichen Gebäude angefreundet. Es gab nur noch ein-zwei Fälle, wo das Gebäude 61

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