Matits Ferenc: Protestantische Kirchen - Unser Budapest (Budapest, 2003)

ten sie ihre Gottesdienste in einer zu einem Bethaus umfunktionierten Villa in der Mátyás király út. Anfang der 1970er Jahre wurde ein Großteil des zum Bethaus gehörenden Grundstücks verstaatlicht. 1994 wurde unter Leitung von Pfarrer László Donátit eine Stiftung für Kirchenbau ins Leben gerufen, welche bald mit der Sammlung für einen Fond zur Finanzierung des Baus begann. 1996 schenkte die Selbstverwaltung der Hauptstadt gemeinsam mit dem Bürgermeisteramt des III. Bezirks der Kirchengemeinde ein 8584 Qua­dratmeter großes Grundstück; für den Bau wurde eine öffentliche Ausschrei­bung veranstaltet. Unter den fünf Bewerbungen wurde der gemeinsame Plan von Béla Pazár, Éva Magyari und György Pólyák angenommen. Die Grundstein­legung fand am 10. September 1999 statt, am 10. September 2000 wurde dann die Kirche von Bischof Imre Szebik eingesegnet. Die Baukosten wurden von der Evangelischen Kirche Ungarns, der Selbstverwaltung des III. Bezirks, dem Kulturministerium und den Spenden der Gemeindemitglieder gedeckt. Die äußere Erscheinung der Kirche in Békásmegyer verrät nichts von ihrer sakralen Funktion. Das mit einem Walmdach aus Ziegeln gedeckte einfache Gebäudeensemble steht bescheiden neben den Hochhäusern der Wohnsied­lung. Die Freilichtglocke, welche aus dem Garten des früheren Gebetshauses in den Hof der neuen Kirche verlegt wurde, soll die Kontinuität der Pfarrge- meinde symbolisieren. Die massiven Mauren, welche von innen und außen durch rohe Ziegeln verkleidet sind, weisen eine Dicke von 60 cm auf. Die Spalten zwischen den Ziegeln sind im Inneren nicht ausgefugt. Über den rechteckigen Kirchraum spannt sich ein Tonnengewölbe aus Ziegeln, auf wel­chem durch drei kleine Fenster natürliches Licht hineinsickert. Die Leuchter und Lampen aus Glas und Kupfer, sowie die Geldsammelbüchse und das Eingangsportal sind Werke des Kunstgewerblers Károly Félegyházi. Die Altar­tafel und der aus rotem Marmor angefertigte obere Teil des Taufbeckens ste­hen auf einem ebenfalls aus Ziegeln gebauten Podest. Die von Éva Magyari entworfenen Bänke und Stühle wurden aus Rottannenholz gezimmert. Am Reformationsfest 2002 wurde die in der Aquincumer Orgelfabrik ge­baute Orgel mit zwei Manualen und achtzehn Registern gesegnet. Das auf der Empore über dem Eingang stehende Orgelhaus wurde ebenfalls von der Innen­architektin Éva Magyari entworfen. An die Kirche, welche sich im Mittelpunkt des Gebäudeensembles befin­det, schließt sich an einer Seite das mit ihr zusammenhängende Gemeinde­haus, auf der anderen - mit einem offenen Durchgang - der Pfarrhausflügel. 33

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