N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)
rolle der Gründe für das Wasserdurchsickern im Tunnel entstand. Die 1908 erschienene Landkarte im Maßstab von 1:2000 markierte auf dem Gebiet zwischen Szent György tér und Szentháromság tér 60 separate Felsenkeller, ein Großteil davon damals schon zugeschüttet. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden die Hohlräume noch immer bloß als Gefahrenquellen registriert. Aus historischen Daten ist bekannt, daß Karl IV. vor seiner Krönungszeremonie im Jahre 1916 schon Tage zuvor das „Tunnelnetz unter dem Szentháromság tér und sämtliche Ausgänge" besetzen ließ. Obwohl sich Naturwissenschaftler schon im vorigen Jahrhundert mit den geologischen Besonderheiten der Felsenkeller des Burgberges beschäftigt hatten - vor allem mit dem Erbsenstein (Pisolith) im Teil unter dem Dísz tér - so wurde die speläologische Bedeutung der Höhlen erst erkannt, als 1931 der Direktor des Kriegsmuseums den Geologen Ottokár Kadié darauf aufmerksam machte, der damals Präsident der Ungarischen Höhlenforscher-Gesellschaft war. Im Frühjahr 1932 begann Kadié im Auftrag des Ungarischen Königlichen Geologischen Institutes — mit Hilfe der Höhlenforscher Lajos Barbie und Miklós Kiss - die „geologische und speläologische Untersuchung der Türkenkeller”. „Auf Grund meiner unternommenen Untersuchungen erkannte ich die wissenschaftliche, touristische und Luftschutz-Bedeutung der Höhlenkeller unter der Burg und bemühte mich mit allen Kräften darum, daß wir diese seit Jahrzehnten 31