Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)
■ Die Treppe der Sankt Michael Kapelle Hohlräume, die er „Kasematten" nannte. „Im Inneren dieser Kasematten wurden bei Ausgrabungen Totenkopffragmente, darunter auch zahlreiche unversehrte Totenköpfe gefunden; letztere ließ der Universitätsprofessor Aurél Török ins Anthropologische Institut bringen" - hieß es im Bericht des Kommunalrates aus dem Jahre 1897. Schulek änderte seine früheren Pläne und errichtete nur die notwendigsten — statisch begründeten — Gebäudekonstruktionen über den Ruinen der Kapelle, wobei er deren Eingänge so zumauerte, dass sie später leicht wieder geöffnet werden könnten. Der Plan, die Kapelle von der Statue des Heiligen Stephan her zugängig zu machen, konnte aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. Nach fast hundertjährigem Dornröschenschlaf wurde, als Folge der 1996-97 unternommenen archäologischen Ausgrabungen und Fundverwertungen, auf Initiative der Selbstverwaltung des Budaer Burgbezirks, am 20. August 1997 die Sankt Michael Kapelle wieder für das Publikum geöffnet. Sie ist nicht nur Erinnerungsort, sondern auch ein Ausstellungsraum mit besonderer Atmosphäre. Leider ist sie in jüngster Zeit wieder nur für kurze Zeitabschnitte zugänglich. 9