N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Pest - Unser Budapest (Budapest, 2002)
welche zum Betrieb der Hydraulik dienten, bewiesen sich während der Belagerung im Zweiten Weltkrieg als lebensrettend für die im Gebäude versteckten Künstler, da die Kämpfe das Wasserleitungsnetz Pests zerstört hatten. Des hohen Grundwassers wegen hatte Miklós Ybl das Opernhaus so entworfen, daß nur zwei Teile das Kellers tief in den Erdboden reichten. Einer davon war der schon oben erwähnte Versenkungsraum, dessen tiefster Punkt sich 12 Meter unter dem Niveau der Bühne, das heißt 7 Meter unter dem Straßenniveau befindet. Das ursprüngliche System, welches während der Bauarbeiten von 1875 bis 1884 entstand, war die modernste Einrichtung Europas. Nach hundert Jahren war jedoch auch dieses überholt. Zwischen 1981 und 1984 wurde das Gebäude vom Keller bis zum Dachboden, bis auf die letzte Leitung renoviert. Die auch heute noch funktionierende Versenkungsvorrichtung stützt sich auf eine 30 Zentimeter dicke Gegenplatte aus Stahlbeton, die Maschinen reihen sich in sechs Versenkungsgassen nebeneinander auf. Eine einzige Versenkungsvorrichtung wiegt leer 16 Tonnen. Blickt man von unten hinauf, so sieht man einen ganzen Wald von Eisenkonstruktionen, der Experte weiß jedoch auch, worauf man achten muß. Die Elemente, welche sich bewegen, haben eine ganz andere Farbe wie diejenigen, die fest an ihrem Platz stehen. Hinter den Versenkungsgassen befindet sich der Lagerraum für die Hängestücke, dazwischen aber, in der Achse des Gebäudes, in Eisenschränken verstaut, das elektrische Schaltsystem, die „Seele des Opernhauses". ■ Die Senkungiräume 22