N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Pest - Unser Budapest (Budapest, 2002)

die in ihrer ursprünglichen Schönheit instandgesetzte Konstruktion, die har­monisierenden Pavillons und die modernen Einrichtungen bewundern. Die wirklichen Veränderungen hatten jedoch hinter den Kulissen, vor allem in den unterirdischen Räumen stattgefunden. Das Hauptproblem bildete während der Bauarbeiten, daß es zuerst unlösbar schien, die unterirdische Laderampe zur Sóház utca hin zu bauen, da der dort vorbeiführende Hauptsammelkanal unbe­rührt bleiben mußte. Die Architekten beschlossen schließlich die herabführende Rampe zwischen den Kanal und das Gebäude zu plazieren. Dies wurde nur da­durch möglich, daß die Hauptlängswand der Halle zur Sóház utca hin unter der Straßenoberfläche in einer Länge von ioo Metern durch Pfeiler ersetzt wurde. Zu diesem Zweck wurden hinter das Steinpostament 20 Meter lange Brücken­stützen gebaut. Dank dieser Umänderung können heute sogar zehn Lastwagen in den Keller hinunterfahren, wo sie dann bequem entladen werden können. Teil der Bauarbeiten war auch, daß der Regulierungsplan eine entsprechende Verbindung mit der später zu bauenden Unterführung am Fővám tér und der am Csarnok tér geplanten Tiefgarage schaffen sollte. (All dies wird im Zusammen­hang mit der geplanten Metrolinie 4 zwischen Süd-Buda und Rákospalota ge­baut werden.) Falls diese entstehen, können die Besucher direkt auf die Seite des Kellers an der Pipa utca gelangen. Von alldem ist heute erst die neue Geschäftsstraße zu sehen-. Auf dem früher vor den Besuchern geschlossenen Raum befinden sich heute ein Lebensmittelgeschäft, einige Spezialgeschäfte und — damit ihr Geruch nicht die ganze Halle durchzieht — Stände mit Gesäuertem und die Fischhändler. Den Verkehr erleichtern Rolltreppen. Ein Ergebnis der Renovierungen war auch die Instandsetzung des so umstrit­tenen Tunnels. Der unterirdische Gang wude noch im Zweiten Weltkrieg be­schädigt, stürzte in einer Länge von 40 Metern sogar ein. Nachdem auf der Donau keine Lieferungen mehr ankommen, erhält der Tunnel eine neue Rolle: durch diesen verläßt der in der Halle entstandene Müll das Gebäude. Das Tor am Kai wurde den ursprünglichen Plänen entsprechend renoviert, sogar die Auf­schrift wurde neu vergoldet. Die Sicherheit des Kellers wird durch ein Wasser­verschlußtor gewährleistet. Lapidarium, Werkstätte, Depot — das Nationalmuseum wurde untergraben Die schon fast ein Jahrzehnt dauernde Rekonstruktion des Ungarischen Natio­nalmuseums wird wahrscheinlich 2003 abgeschlossen. Die Renovierung hat die Fachleute vor eine recht schwere Aufgabe gestellt, da sie das klassizistische 18

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