Boros Géza: Statuenpark - Unser Budapest (Budapest, 2002)
22 . Endre-Ságvári-Büste (György Baksa Soós, 1949) Den Namen des kommunistischen Märtyrers des antifaschistischen Widerstandes erhielten nach 1945 zahlreiche Plätze, Straßen, Jugendorganisationen und Lehrinstitutionen. Einige Schulen behielten ihren Namen auch nach der politischen Wende. Von den 16 Budapester Straßen- und Plätzenamen blieb nur eine Ságvári utca übrig. Das Sägväri-Porträt gelangte aus dem Hof des Hauptstädtischen Ratsgebäudes in den Statuenpark. Am Sockel war folgende Inschrift zu lesen: Der mutige kommunistische Kämpfer, Führer der Arbeiterjugend, itarb den Heldentod im Kampf) gegen die faschistischen Schufte. Sein Leben bedeutet eine Lehre und ein Beispiel für die ungarische Jugend! 1949 wurde die Büste an die Stelle der im Rathaushof schon vorhandenen, bescheidenen Gedenk-Säule des früheren Beamten sozusagen als Qualitätstausch gestellt. Drei Varianten der neuen Büste stellte man später noch an drei anderen Orten auf. Die Variante von 1959 stand im Garten der Konditorei an der Budakeszi út, wo Ságvári 1944 im Kampf gegen die Polizei erschossen wurde. Auch dieses Exemplar befindet sich nicht mehr auf seinem ursprünglichen Platz: nachdem es abgetragen wurde, stellte man es in den Garten der Zentrale der Ungarischen Sozialistischen Partei im 2. Bezirk. 23 . Árpád-Szakasits-Statue (László Marton, 1988) Árpád Szakasits war ein alter Kämpfer der sozialdemokratischen Bewegung. 1948 spielte er eine wichtige Rolle bei der Zwangsvereinigung der Sozialdemokratischen Partei und der Kommunistischen Partei. In den fünfziger Jahren kam er ins Gefängnis, nach 1956 war er Präsident des Landesfriedensrates und des Journalistenverbandes. Die Statue ist eine routinemäßig hergestellte Dutzendware, interessant durch die Tatsache, daß dies das letzte Politiker- Denkmal der Kádár-Epoche war. Sie stand nur vier Jahre an der Szakasits Árpád (heute Etele) út, wo sie zum 100. Geburtstag des Politikers aufgestellt wurde. Im September 1992 entfernte man sie wieder. 24 . Béla-Kun-Denkmal (Imre Varga, 1986) Der Ausschuß für Agitation und Propaganda des Zentralkomitees der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei beschloß 1981 zum 100. Geburtstag des Führers der Räterepublik, ihm in Budapest ein Denkmal aufzustellen. Der Hauptstädtische Rat wurde mit der Ausführung der Aufgabe beauftragt. Nachdem mehrere Orts- und Planvorschläge begutachtet worden waren, beschloß man, das Denkmal von Imre Varga anfertigen zu lassen und es auf der Vérmező (Blutwiese) aufzustellen, wo Béla Kun 1919 eine Rede vor dem an die Front 34