Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

Richter der Städte Szatmár und Németi war damals László Szilágyi, der Fami­liäre des Fürsten Stepan, Vater der Erzsébet Szilágyi. János Hunyadi, der als Knappe am Hofe des Despoten Stepan aufwuchs, hatte wohl hier seinen zu­künftigen Schwiegervater kennengelernt. Das bekannte Gedicht Szibinydnijank von János Arany berichtet nicht nur von der Tapferkeit des wölfejagenden Knappen, sondern zeichnet ein auf­schlußreiches Bild vom Leben und den Unterhaltungen am mittelalterlichen Hof: „Ein seltener Gast im Raizenland / ist Sigismund der König, der Kaiser-, / Gut empfängt ihn Fürst Stepan / Stepan, dessen Vater Lazar: / Sieben Tage lang bewirtet er ihn reichlich, / Mit Ehre, mit Menschlichkeit; / Vergißt nicht, wer der Herr ist, / Und vergißt nicht, wen er zu Gast hat." Das Bautzener Matthias-Denkmal ln der Budaer Burg erhebt sich über den Ruinen des zwischen 1248 und 52 er­richteten mittelalterlichen Dominikanerklosters und der Sankt Michaels­kirche das Hotel Hilton. Die Mauerreste, die noch erhaltenen Stützpfeiler des Kirchenchors, der gotische Wandelgang und das Tor, einige Grabsteine, der wappenverzierte Brunnen aus der Zeit des Königs Matthias - sind von der Donauseite her zu erreichen und zu besichtigen. Erhalten ist auch der Kloster­turm aus dem 15. Jahrhundert, mit spätgotischen Fensterrahmen, hier befindet sich das Bautzener Matthias-Denkmal. Die Relief-Tafel ist eine Kopie. Das Original entstand i486, als Matthias, auch König von Böhmen, die Stadt Bautzen (altwendisch Budisin), der bedeutendste Ort der Provinz Lausitz, einnahm und die vom strategischen Gesichtpunkt so wichtige Burg Ortenburg in Stand setzte und verstärkte. Sein Statthalter, der Ritter Georg Stein, hatte eine überlebensgroße Statue des Königs auf den Tor­turm der Burg gestellt. Der Historiker Vilmos Fraknói schreibt, daß der schlesische Meister (der Kunsthistorikerin und Erforscherin der ungarischen Renaissance Jolán Balogh nach ein gewisser Briccius Gauske) bemüht war, die authentischen Gesichts­züge des Königs zu verewigen; deshalb war er nach mehreren mißglückten Versuchen nach Buda (Ofen) gekommen und hatte hier sein Werk schließlich mit bestmöglicher Genauigkeit vollendet. Auf dem Relief sitzt der Herrscher in einer gothischen, spitzbögigen Nische 7

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