Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

er später in ein Hotel um.) 1856 veranstaltete er eine Ausstellung in London. „Trotz hohem Eintrittsgeld -1 Pfund Sterling = 10 Gulden - wurde sie fleißig be­sucht." Seine Freunde gehörten zur englischen Aristokratie. Er beabsichtigte eine Sammlung indischer Gegenstände, die sich im Besitz der Ostindischen Gesellschaft befand, zu kaufen. Das „kolossale Gemälde", welches den Hof von Lahore darstellte, druckte die Pariser Zeitung Illustration zur Gelegenheit dessen Ausstellung als Holzschnitt. In Mexiko arbeitete er später am Hofe des Kaisers Maximilian. Er malte riesige, repräsentative Bilder, die die Charak­teristiken der Münchner Malerschule trugen. Mitte der 1860er Jahre begann sein Stern jedoch unterzugehen, seine materiellen Sorgen wurden, wohl des verschwenderischen Lebensstils wegen, immer größer, so daß er gezwungen war, die Werke seiner Bildersammlung - Veronese, Tizian, Tintoretto, Velas­quez, Cranach — zu verkaufen. Er verarmte gänzlich und beendete schließlich sein Leben in einer Irrenanstalt. Seine Tochter Borbála malte ebenfalls, stell­te zu Beginn der 1840er Jahre ihre Landschaftsbilder aus. Durch ihre Heirat mit Lénárd Landau, der an der Pester Zeichenschule unterrichtete, verband sich das Leben der beiden bedeutenden Pester Künstlerfamilien. Eine verwitterte Gedenktafel am Haus Nr. 11 in der unter Namenschutz stehen­den Képíró utca (Maler Gasse) bewahrt das Andenken der Malerfamilie Schöfft. Der „ruhmreichste Ungar" An Lajos Kossuth erinnern in Budapest mehrere Gedenktafeln und Statuen, ja sogar eine der verkehrsreichsten Straßen der Innenstadt trägt seinen Namen. Hier befindet sich an der Mauer des großen Eckhauses Nr. 2, kaum sichtbar sich davon abhebend, eine verwitterte Tafel (Ernő Jálics, 1967), deren Daten jedoch nicht stimmen: Der „Einsiedler von Turin" wurde 1892 Ehrenbürger der Stadt Budapest, die Straße wurde zwei Jahre später, 1894, als er starb, nach ihm be­nannt. Die Hauptstadt verdankte ihren höheren Rang und ihr größeres Gewicht dem einstigen Parlamentsabgeordneten des Komitats Pest. Hier war am 29. Dezember 1840 die Zeitung Pesti Hírlap erschienen, welche die Reformbestre­bungen und revolutionären Gedanken Kossuths zusammenfaßte. Er war nach unerlaubter Herausgabe seiner Munizipalen Berichte wegen „Hochverrates" für vier Jahre eingesperrt worden und nun auf Grund einer Amnestie freige­kommen. Die Zeitung gab er drei Jahre lang heraus, da, wie es in der Va&ár­56

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