Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
den?" — dieses wurde in Zusammenhang mit der aus Kaschau nach Pest gezogenen Theatertruppe (mit Döbrentei) in der Praxis vorgestellt. Er war Mitarbeiter des zwischen 1837 und 43 erschienenen Atheneums, 1840 gründete er mit einigen anderen eine Gesellschaft, deren Ziel es war, die Reiterstatue des Königs Matthias nach einem Entwurf von Ferenczy aus Spenden zu finanzieren. Es lag nicht an Fáy, daß das erwartete große Werk schließlich ein Torso blieb und Ferenczy sich enttäuscht in seine Geburtsstadt Rimaszombat zurückzog. ln den schon erwähnten „Erinnerungsschriften eines Reformers" machte Fáy auch den Vorschlag, eine Sparkasse zu gründen, welche vor allem der materiellen Sicherheit der kleinen Leute, der Handwerker, der Kleinbauern dienen sollte. Die Sparkasse des Komitats Pest begann 1840 ihre Funktion im Komitats- haus; von hier ging sie aus, bildete sich zu einer weitvernetzten Institution heraus und diente mehr als ein Jahhrhundert der wirtschaftlichen Sicherheit und dem Wohlstand der Bürger der Stadt. 1965 wurde zum 150 jährigen Jubileum ihrer Enstehung auf dem Gebäude in der Vitkovics Mihály utca 1—3 eine Gedenktafel angebracht (ein Werk von Ferenc Csúcs). Der Gasthof „Gottes Auge" In Zugliget, nicht weit vom Gasthof „Saukopf' stand einst am Orte des heutigen Hauses Nr 3 in der Szilassy út im XII. Bezirk der Gasthof des Károly Haggenmacher, „mit einem seinesgleichen selten schönen Garten und einem Fischteich". Oft übernachteten hier Gäste. 1837 machte hier ein junger Rechtsanwalt und Politiker Urlaub, ein bestimmter Lajos Kossuth. Es war gut, daß er sich vor der Öffentlichkeit zurückzog, da die von ihm redigierten Munizipalen Berichte von der Zensur verboten wurden — weder der Inhalt noch der Stil waren „hoffähig” —, trotzdem waren sie erschienen... Dies konnte natürlich nicht ohne Retorsion bleiben: In der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1837 brachen der „königliche Anwalt" Ignác Eötvös und Hauptmann József Thurn mit 48(1) Grenadieren seine Türe ein, nahmen ihn gefangen und führten ihn auf die Burg in die Kaserne in der Josephs-Bastei nahe des Wiener Tors. (Die Relief-Gedenktafel am Haus Nr. 9 in der heutigen Táncsics Mihály utca erinnert an dieses Ereignis.) Es ist gut zu wissen, daß genannter „königlicher Anwalt" der Vater des Schriftstellers und späteren Kultusministers József Eötvös war. Vater und Sohn ver33