Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
amtlicher Präsident war - zur Zeit der Gründung der Organisation — Graf Gyula Andrássy d. J., Präsident Jenő Pintér. Anfangs hielt die Gesellschaft ihre Sitzungen im Sondersaal der Schmidt- hoffer „Bierhalle” in der Fő utca ab, später dann im Christinienstädter Casino. Sie hatten zahlreiche Pläne: 1921 wollten sie im Hunyadi Saal im königlichen Palast eine Ausstellung über die Zeit des Königs Matthias abhalten; Ritterturniere, lebende Bilder organisieren. Jedes Budaer Gebäude, in welchem Sich der König einst aufgehalten hatte, wollten sie durch eine Gedenktafel markieren; deshalb begrüßten sie auch 1929 den Vorschlag der hauptstädtischen Kommission für Denkmalaufsicht, eine Kopie des Bautzener Denkmals aufzustellen. Der Architekt Kálmán Lux hatte damals schon den Gipsabguß für die historische Gruppe der Milleniumsausstellung neu geformt, ja sogar die fehlenden Wappen ersetzt. (Den „Milleniums"-Gipsabguß hatte der Bildhauer Alajos Strobl im Maulbeergarten „sichergestellt".) Das Relief übergab die Hauptstadt 1931 „ohne viel Aufsehen der Öffentlichkeit" - schrieb die Zeitung Budai Napló, obwohl die Gesellschaft die Einweihung lieber erst 1936 gesehen hätte, im Rahmen der 250. Jahresfeier der Rückeroberung der Stadt Buda von den Türken. Die Helden der Rückeroberung der Burg Die Rückeroberung der Budaer (Ofener) Burg von den Türken war auch aus europäischer Sicht ein solch schwerwiegendes Ereignis, dessen Bedeutung keine Gedenktafel oder Statue wirklich ausdrücken konnte, und auch das Andenken der gefallenen Helden konnte dadurch kaum würdig verewigt werden. Während der Vorbereitungen zur Feier des Bizentenariums beauftragte die Hauptstadt 1885 Gyula Benczúr auf Leinwand „jene ergreifende Szene, als das siegreiche ungarische Heer, geführt von Karl von Lothringen und von Petne- házy triumphierend in der Budaer Burg aufmarschiert'' zu verewigen. Das Bild wurde erst 1896 fertig und war zuerst in der Milleniums-Ausstellung zu besichtigen. 1936 wurde in der Nähe der Matthiaskirche nun zur 250. Jahresfeier eine schöne Statue des Papstes Innozenz XL, dem Schirmherrn der antitürkischen Heiligen Liga, auf dem nach ihm benannten Platz aufgestellt. Gleichzeitig konnte nun, nachdem die Führungspersönlichkeiten auf der Leinwand von Benczúr 9