Ferkai András: Wohnsiedlungen - Unser Budapest (Budapest, 2005)
■ Der Waaerturm der Arbeiterwohmiedlung, davor der Hot ded einen Wohnhau&et, Kesselhaus. Dessen Schornstein wurde versteckt durch den Spindelraum der Treppe des Wasserturms hinaufgeleitet. Meines Wissens nach gab es keine einzige Anlage dieser Art im Europa jener Zeit. Solchen Komfort hatten nicht einmal die sozial denkenden Unternehmer Englands ihren Arbeitern geboten. Auf solche Institutionen treffen wir zum ersten Mal bei den Proleterier-Palästen des „Roten" Wien der zwanziger Jahre (in den nach den Großen der Arbeiterbewegung genannten Höfen) und den sowjetischen Kollektivhäusern. Eine traurige Tatsache ist, daß das reiche Gemeinschaftsleben der Mävag-Kolonie gerade nach der Verstaatlichung nach dem Krieg veblaßte. Nacheinander hörten die Dienstleistungen auf, die Gebäude verfielen, das Bad im Souterrain kam unter Wasser. Während die Kontinuität bei den Bewohnern der Siedlung Weiterbestand (meist wohnten noch immer Angestellte der Waggonfabrik und ihre Nachkommen hier), diente das Gemeinschaftshaus ihnen immer weniger. Es ereilte es das gewohnte Schicksal der damaligen Kulturhäuser-, zuerst gab es hier noch Kulturprogramme und Schach-Kreise, bald wurden die Räume jedoch - um die Erhaltung zu finanzieren - immer öfter vermietet. In den achtziger Jahren erfolgte noch ein Aufflammen: im Keller des Gemeinschaftshauses wurde das „Schwarze Loch" eröffnet, eine Kulturinstitution, welche mit ihren Punkorchestern und anderen alternativen Veranstaltungen zum Nährboden einer eigenartigen Subkultur wurde. Die Wende überlebte das Kulturhaus nur kurz. Nach der Privatisierung der Fabrik wurde 9