Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Erbauer des geschlossenen Kanalisationssystems Londons wollte, um die Hochwassergefahr auszuschließen, die Kanäle nicht mehr direkt in die Donau führen, sondern die Stadt durch zwei, tiefer liegende Querkanäle in nord-südlicher und nordöstlich-südwestlicher Richtung durchkreuzen, die sich dann in der Nähe des Donauufers treffen würden, wonach ihr Wasser in die Donau gepumpt werden sollte. Die Verwirklichung des Plans versprach sehr teuer zu werden, obwohl zur Ausführung alle alten Kanäle verwendet werden konnten. Die Arbeiten durften, der immer wieder auftretenden, oft tödlichen Epidemien wegen, jedoch nicht mehr aufgeschoben werden. Die größte Choleraepidemie des Jahrhunderts brach in Ungarn im September 1872 aus. Einen Monat später erschien die Cholera in Buda, dann in Pest und verursachte den Tod von fast dreieinhalb tausend Menschen. Der Magistrat war sich dessen bewusst, dass trotz medizinischem Fortschritt, ohne wirksame Vorbeugung nichts erreicht werden könne - der Krankheitserreger aber gelangte durch verseuchtes Trinkwasser in den Organismus. Es wurde eine Cholerakommission zur Koordinierung der allgemeinen Bekämpfung ins Leben gerufen, mit konkreten Fällen beschäftigten sich Unterkommissionen. Diese beaufsichtigten das genaue Einhalten der Verordnungen: z. B. mussten jeden Morgen um acht Uhr in allen Privathäusern die Aborte mit Eisenvitriol desinfiziert, abends zwischen sieben und acht Uhr aber die Kanäle ■ Der KanaUiationóptan von Bazalgette 69