Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

Hier wurde nun, als Rechtsnachfolger des geschlossenen Klubs der jungen Künstler in der Andrássy út, das Trafó Haus der Zeitgenössischen Künste eröffnet und zwar mit der Aufführung eines Stücks von Yvette Bozsik. Dies ist das erste Beispiel des Einzugs künstlerischer Zentren in leerstehende industrielle Gebäude in Ungarn. Für das Eckgrundstück Honvéd utca Nr. 22—Markó utca Nr. 9 wurde eine öffent­liche Ausschreibung veranstaltet, um dort ein Transformatorenhaus und ein Miets­haus des Renteninstituts zu bauen (1926). Den ersten Preis gewann Ernő Román, unter den 69 eingereichten Arbeiten befand sich auch diejenige von Dénes Györgyi, der zwar von den gegebenen Voraussetzungen abwich, dessen einfallsreiche Lösung jedoch gekauft wurde. So forderte man beide auf, die detaillierten Entwürfe auszu­arbeiten. Im Erdgeschoß des aus außerordentlich modern und gut ausgerüsteten Wohnungen bestehenden Mietshauses wurden ein Ausstellungssaal für elektrische Geräte und andere Geschäfte eröffnet. Die Dekoration der Hauptfassade bildete das Werk Béla Ohmanns von der Allegorie der Elektrizität. Im Keller des Transfor­matorenhauses befand sich die den V. Bezirk mit Strom versorgende Station, die oberen Geschoße benützte einen zeitlang eine Bank (Bild Seite 37). Die elektrische Industrie verlangte von ihren Architekten Rationalität, das in der Szentendrei út neben den Aquincumer Ruinen 1932 gebaute Werk erinnert jedoch ■ Haut-Membran, 2009 aufgeführt von der international bekannten Theatertruppe Természetei Vének Kollektíva, die mit ihren experimentellen Vorführungen seit der Eröffnung des Trafó die Grenzen des Theaters zu sprengen versucht 48

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