Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

■ Sine Auiwahl von leuchtgasbetriebenen Küchengeräten jedoch auch kein Vorrecht bei der eventuellen Einführung einer neuen Methode erhalten würde. Trotz dem Erscheinen der Elektrizität, der harten Hand der Hauptstadt, den stren­geren Vorschriften, entwickelte sich die Gaserzeugung in den folgenden Jahrzehnten ununterbrochen. Auch dieses ist einem ungarischen Erfinder zu verdanken: László Sándor zeigte der Welt, dass man mit Gas heizen, Wasser erwärmen, kühlen, wa­schen und bügeln kann. Im 91. Pavillon der Millennium-Weltausstellung stellte die Leuchtgasgesellschaft (seit 1896 Allgemeine Österreichisch-Ungarische Gasgesell­schaft) die vielseitige Verwendung des Gases vor. Die somit ständig anwachsenden Ansprüche begründeten zur Jahrhundertwende den Bau eines zweiten Gaswerks in der Franzstadt. Eine technische Neuerung der Anlage war das Wassergaswerk, wo hoch hydrogenhaltiges Gas hergestellt wurde, indem der Wasserdampf über glühen­de Kohlen geleitet wurde. Ende des 19. Jahrhunderts betrug die verwertete Gasmenge 38 Millionen Kubikmeter. Das Leitungsnetz wuchs in 20 Jahren von 97,5 Kilometern auf 434 Kilometer. Die Geschichte der Privatgesellschaft befand sich auf ihrem Höhe­punkt, als die Politik sich einmischte. Wie in zahlreichen Großstädten der Welt, bemühte man sich auch in Budapest, die der Gemeinschaft dienenden Werke sobald wie möglich als Gemeinbesitz zu be­treiben und den daraus stammenden Profit zum allgemeinen Wohl zu verwenden. 16

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