Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

Bevölkerung der Stadt noch im Halbdunkel dei Öllampensystems stolperte. An jenen Abenden konnten wir jedoch Theaterstücke und Opern nur so genießen, wenn wir uns die Nase zuhielten." Das erste Leuchtgaswerk war zwar in Pest gebaut worden, Buda musste jedoch auch nicht mehr lange ohne industrielles Gas auskommen. Die Kettenbrücke, das Symbol der Zusammengehörigkeit der beiden Städte, wurde im Oktober 1859 be­leuchtet. Durch über die Brücke führende Gasrohre wurde den Ansprüchen der Fő utca, der Albrecht (heute Hunyadi János) út und der Burg solange Genüge geleistet, bis 1866 die Budaer Gaswerke Ecke Margit körút und Kisrókus utca gebaut wurden. Der Großteil des Magistrats hielt zwar die unbebaute Umgebung des Gellértbergs oder den Városmajor für geeigneter, die Leuchtgasgesellschaft wollte sich jedoch auch in Richtung Óbuda ausbreiten und wählte darum den zu Óbuda näher liegen­den Standort. Der Leuchtgasverbrauch überschritt schon im ersten Jahr 1,5 Millionen Kubik­meter, zur Zeit der Vereinigung von Pest und Buda (1872/73) betrug er dann jährlich 4,5 Millionen. Nach der Stadtvereinigung drang der Magistrat immer öfter darauf, die Leuchtgaserzeugung nun in eigene Hände zu nehmen und stadteigne Gaswerke zur Erzeugung von mindestens 8 Millionen Kubikmeter Gas zu errichten. Darauf mussten sie jedoch noch mehr als drei Jahrzehnte warten. Nach Erwägung mehrerer Anträge schloss die Stadt mit der Triester Allgemeinen Österreichischen Leuchtgas­gesellschaft dann einen neuen einheitlichen Vertrag für das gesamte hauptstädti­sche Gebiet, der vom 16. Dezember 1881 bis zum 15. Dezember 1895 gültig war, mit der Zeit jedoch geändert wurde. Die Leuchtgasgesellschaft konnte sich nun ruhig zurücklehnen und die immer nötigeren Weiterentwicklungen vornehmen. Als ersten Schritt wollten sie in der Leopoldstadt ein neues Gaswerk errichteten, 1884 entschloss man sich jedoch für das von der Soroksári út—Koppány utca—Gubacsi út umgrenzte Gebiet in der Nachbarschaft des dynamisch sich entwickelnden südlichen Industriegeländes, wo ein ganz großer Lagertank mit einer Kapazität von 35 000 Kubikmetern gebaut wurde. Bei der Straßenbeleuchtung wurde das Gas nun massenhaft verwendet, was jedoch nicht immer für die innerräumliche Verwendung zutraf. Die zeitgenössische Presse berichtete beeindruckt über die Beleuchtung des Opernhauses, wo „das verschwen­derische Licht der gut plazierten Leuchtgaslampen und Leuchtgaskronleuchter erstrahlte", in den eleganten Privatwohnungen der Nachbarhäuser hingegen waren

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