Szablyár Péter: Turmhoch - Unser Budapest (Budapest, 2007)

der Gebäudefassaden ein Problem. Das Erscheinen des Aluminiums als Konstruk­tionsmaterial sowie die mutigere Anwendung von Glas lösten auch dieses Prob­lem schnell. Die bekanntesten Wolkenkratzer der Anfangszeit wurden in New York gebaut. Das Flatiron Building, das Times Building, das Metropolitan, das Equi­table, das Singer Building, das Whitehall Building galten als Weltwunder. Bis zu den Dreißigern des vorigen Jahrhunderts überschritt die Höhe der Wolkenkratzer schon 300 m. Der 381 m hohe Turm des Empire State Building wurde zum Symbol der freien Welt. Neue Maßstäbe setzte der Bau der 421 m hohen Zwillingstürme des World Trade Center. Früher wurde die Silhouette des Moskauer Stadtbildes von den Türmen des Kremeis, dem Glockenturm Iwans des Großen und den Zwiebeltürmen der ande­ren orthodoxen Kirchen bestimmt. Diese wurden zum Teil durch die Wohnblöcke der dreißiger—vierziger Jahre zerstört. Deshalb erließ 1947 der Ministerrat der Sowjetunion eine Verordnung für den Bau von Hochhäusern. In fünf Jahren wur­den sieben Hochhäuser an den Kreuzungen der Ring- und Radialstraßen bzw. den Flußwindungen gebaut. Diese Gebäude bestehen essentiell aus einem zen­tralen Turm und dazu gebauten Seitenflügeln, umgeben von großen freien Plätzen. Die Massenformung und Oberflächengestaltung kenntzeichnet eine etwas ver­worrene Eklektik, oft Manhattaner Einfluß suggerierend. Die bekanntesten unter ihnen sind die Lomonosow Universität und der von acht Türmen flankierte Block des Ukraina Hotels. Heute lebt Moskau wieder im Wolkenkratzer-Baufieber. Nach Plänen des engli­schen Architekten Lord Norman Foster wird bis 2011 fünf Kilometer vom Roten Platz entfernt ein über 600 m hoher Wolkenkratzer mit 118 Stockwerken gebaut. Weltmeister wird er jedoch nicht sein, da bis dahin der 800 m hohe Buri Dubai Koloss fertig sein wird. ln den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts baute man in Warschau das "verkleinerte Ebenbild" der Lomonosow Universität: der Palast der Wissen­schaft und Technik bewahrt getreu das Beispiel der "großen Schwester”. Bald wird der Bau jedoch von den neuen Wolkenkratzern Warschaus übertrumpft werden. Die rasende Entwicklung der Bautechnologie im 19. Jahrhundert, die Verbreitung der Baumaterialien Stahl, Beton und Aluminium ermöglichen heute die Errichtung von über 600-800 m hohen Bauten, die nun wirklich die Wolken "kratzen". ln Indien steht der Bau des Weltzentrums für Vedische Wissenschaften vor seiner Beendung, der mit seinen 667 m zu den höchsten Gebäuden der Welt gehört, IO

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