Prakfalvi Endre: Römisch-katholische Pfarrkirchen in Budapest - Unser Budapest (Budapest, 2003)
(dedicatio, comecratio) wird mit geweihtem Öl — Chrisma — vollzogen, der Ort wird an den Innenwänden durch Weihkreuze gekenntzeichnet. Manche sind der Meinung, daß in der säkularisierten Welt der symbolträchtige Charakter des Kirchengebäudes fragwürdig geworden sei. Die Erbauer der neueren ungarischen Kirchen trachteten jedoch auch weiterhin die spirituellen Momente hervorzuheben. Das neue Römi&che Meabuch betont im für die Weihe einer Kirche vorgeschriebenen Gottesdienst, daß die Kirche auf Erden das himmlische Jerusalem vorwegnimmt, dass also die irdische Kirche (das Gebäude) das Bild des himmlischen Jerusalem vorausprojiziert. Im täglichen Glaubensleben ist die Kirche jedoch - wie das auf der Fassade oder in der Vorkirche oft steht - das Haus Gottes (domm dei), die Halle des Himmels (aula coeli), vor allem jedoch der Ort des Gebetes (locui orationU). Auf der Budaer Seite wird gegenwärtig in der großen, südlich am Rande der Hauptstadt gelegenen Wohnsiedlung nach Plänen von Imre Koppányi die Kirche der Heiligen Engel gebaut. „Die Engel sind nur Geister, die Gott dienen. Er schickt sie denen zu Hilfe, die gerettet werden sollen" (Hebr 1,14). Am 7 April 2002 weihte Kardinal László Paskai im Beisein des Präsidenten der Republik Ungarn Ferenc Mádl den Altar der noch unvollendeten Kirche. In einem gewissen Sinn versucht der kirchenbauende Architekt jedoch in seiner Arbeit das Unmögliche zu vollbringen, denn der Herr sprach folgendermaßen zum Propheten Jesaja: „Der Himmel ist mein Thron, die Erde mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen?” (Jes 66,1). ■ Die Pfarrkirche der Heiligen Engel in Gazdagrét während dei Baui, 2001 8