Prakfalvi Endre: Römisch-katholische Pfarrkirchen in Budapest - Unser Budapest (Budapest, 2003)
gen (wo es hieß: ich glaube auf meine Art) erkannt. Für das Seelenheil war die Zugehörigkeit zur Kirche von entscheidender Bedeutung, was der heilige Cypria- nus (f258) betont hatte: extra Zcclesiam nulla ialuó (Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil). Wie die zu erbauende Kirche auch - den Worten des Primas nach -: „verkündigen solle durch die Heiligen die Allmacht Gottes und unseren Glauben in die Zukunft des Ungartums". Die Kirche von Békásmegyer will weder postmodern, noch organisch oder eine Jurte sein - meint der Architekt sondern möchte das 13. Jahrhundert heraufbeschwören und zwar „in der Sprache unserer Zeit”. Über dem quadratischen Grudriß stüzt sich das romanische Rhombendach an vier Eckpunkten - welche die Fundamente der Kirche und ihrer Lehre, die vier Evangelien symbolisieren. Der liturgische Raum befindet sich in der Ost-West-Diagonale, der Altar steht am westlichen Ende. Die aus den dreieckigen Seitenwänden hochstrebenden vier rhomboidförmigen Dachkonstruktionen mit offnem Dachstuhl aus Holz schließen den „gehobenen" Raum. Eben deshalb, weil die beiden Eingangsfassaden nicht kompakt sind, sondern aus einer Glaswand bestehen. Die statischen Arbeiten überwachte Kálmán Z. Horváth, die dekorativen Holzschnitzereien stammen von Judit Kopp, die Mosaikbilder des Kreuzweges sind Werke von János Pleidel, das Kreuz schuf Győző Sikota. Den Grundstein segnete Nuntius Poggi im Oktober 1985, die fertige Kirche weihte dann der neue Graner (Esztergomer) Erzbischof László Paskai im September 1987. Auf dem tympanoneingefassten, von Stufenfüllung umrahmten Porta! lesen wir die Inschrift: Venite adoremus, In cruce salus (Kommet und betet an, im Kreuz liegt das Heil). (Eine bedeutende Arbeit des Architekten László Csaba ist auch die Kirche im Ort Cserépváralja im Bükk Gebirge (gebaut 1959-61). Außerdem entwarf er gemeinsam mit Sára Cs. Juhász in den 1990er Jahren die Kapelle des Sankt-Joseph-Heims am Béke tér im Budapester Stadtteil Csepel, der Statiker war hier Zsolt Csurda. Das Altarbild der Kapelle sowie den Kreuzweg malte der bekannte Künstler Péter Prokop). 73