Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)

1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - Márkusáé Vörös, Hajnalka: „Sage mir, wo unsere Wohnstätte wohl sein wird...” - Organisierte, spontane und notgedrungene Migration im Bakonygebirge und auf dem Plattenseeoberland im 18. Jahrhundert

50 Márkusné Vörös, Hajnalka: Organisierte, spontane und notgedrungene Migration Schneider, brachten Siedler vor allem aus Schlesien und Niederösterreich nach Polan/Polány (1699), Koppan/Bakonykoppány (1718), Siertz/ Zirc (1718), Deutschtewel/Nagytevel (1718) und Pering/Tósokberénd (1727) (Békefi: 1896: 396—400; Horváth 1930), aber auch da gab es noch eine große Binnenmigration. Neben die Ungarn wurden 1723 Deutsche nach Oisflu/Olaszfalu gebracht. Die Abtei Heinrichau hat die reformierten ungarischen Hörigen vor eine Entschei­dung gestellt: Entweder katholisieren sie alle oder sie müssen die Güter ver­lassen. Danach zog die gesamte ungarische Bevölkerung nach dem verödeten Litér, wo sie eine neue Siedlung gründeten (Hudi 2008; Hudi 2007). In Polan/Polány bildete sich in den 1750er Jahren ein Konflikt zwischen den dort wohnhaften ungarischen Einwohnern und dem Prior heraus.29 Nach­dem 1752 ein großer Regenguss den kalvinistischen Gebetsraum zerstört hatte, verbot der Lehnsherr, ihn wieder aufzubauen.3" In den 1760er Jahren zogen die reformierten Familien nach Inota bei Palota, die Lutheraner gingen nach Szent- antalfa ins Plattenseeoberland.31 32 Die Zisterzienser haben 1763 die riesigen Gebiete in Előszállás und Ujma- jor auf dem Mezőföld, die früher als Weiden verpachtet waren, in die eigene Hand genommen und mm selbst bewirtschaftet. Előszállás wurde zum Zentrum der südlichen, Wening/Nagyvenyim zum Zentrum der nördlichen Gebiete. In den nördlichen Teilen des Gutes in Mezőföld wurden von 1811 an Arbeitskräfte in großer Zahl aus den Komitaten Veszprém und Fejér angesiedelt, indem die besten Bauern von ihrem Wohnort weggelockt wurden. Dadurch entstanden neue Siedlungen: Hercegfalva, Nagykakasd, Kisvenyim, Wening/Nagyvenyim, Nagyvenyim-Szőlóhegy (Weinberg) und Mélykút (Farkas 1981: 337-399).52 Der 6500 österreichisches Joch große Waldbesitz der Abtei im Bakonyge- birge stand bis zu den 1820er Jahren unter der Leitung dreier ausgebildeter Förster und 7 Waldaufseher. Das riesige Forstgebiet des Ordens änderte sich lange Zeit kaum: Sein Aufstückeln begann nicht von den Rändern sondern von seiner Mitte aus. Die ausgezeichnete Ackerwirtschaft des Ordens wurde nicht 29Erzbischöfliches Archiv Veszprém (VÉL), Vallásügyi iratok III. Nr. 3. [Kirchliche Dokumente]. 30Komitatsarchiv Veszprém des Ungarischen Nationalarchivs (VeML), XII. 2.a: Archiv der Sirtzer/Zircer Abtei des Zisterzienserordens (Archivum Vetus) С 254. 31 Erzbischöfliches Archiv Veszprém (VÉL), Vallásügyi iratok III. Nr. 3, 37 [Kirchliche Dokumente]. 32 Komitatsarchiv Veszprém des Ungarischen Nationalarchivs (VeML), IX. 601.d: A Cisztercita Rend Zirc-Pilis-Pásztó és Szentgotthárdi Apátsága előszállási uradalmának iratai. [Dokumente des Zisterzienserordens bezüglich des Gutes Előszállás der Abteien Zirc-Pilis-Pásztó und Szentgotthárd].

Next

/
Oldalképek
Tartalom