Határon innen, határon túl; Tanulmányok Tilcsik György 60. születésnapjára (Szombathely, 2012)
Poór János: Berzeviczy Gergely egy alkotmánytörténeti vázlata
wuchsen zusammen hoch auf. Dasselbe entwickelte sich in der Schweitz, in Deutschland, in den Hanza Sädten, in den Niederlanden, in Engelland in Franckreich, und sonst nach local Umständen. So kam der sogenannte dritte Stand zur politischen Wieder Geburt in Europa, der die Lebens Quelle Europaeischer Constitizionen enthüllt. Durch die Entdeckung von America, und die Umschiffung des Vorgebürges der Guten Hofnung nach Ostindien, kamen Städte und Städtische Verfassungen noch mehr in Aufnahme. In mehrem Staaten wurden auch Dörfer und Bauern, Staatsbürgerlich, mit Großen [Großem] Staats Gwinn, der sich mit einem schnellen Wuchs, und kräftigem Aufschwung an den Tag legte. Die Reformazion sollte bloß kirchlich gewesen seyn, und so war sie der Allgemeine Wunsch der Könige und Völcker. Man sah es deutlich ein, daß Religion und Kirche zwar eng verknüpft, aber doch nicht eins sey. Religion ist der Kem, Kirche die Schale davon. Weder Religion noch Kirche sollten mit der Politik verwirrt warden. Dies bezeigt die Ganze Geschichte. Die Religion steht ganz einfach Göttlich da: sie kann nicht reformirt werden: wohl aber die Kirche: und diese zwar ohne Einmischung der Politik. Aber die Reformazion bekam sogleich eine Politische Wendung, und 200 jährige Kriege waren die Folge davon. Die Constituzionen von Europa erhielten auch dadurch wichtige Änderungen. Zur Wieder Herstellung der königlichen Macht in Europa trugen am meisten bey, die Kreuzzüge, die Sädte und Bürger, der durch West und Ost Indien belebte Handel, die stehenden Aermeen, die Reformazion, diefreyen Fortschritte der Wissenschaften, und die Publizität. Diese königliche Krafft wirkte auch in den sogenannten Republiken. Der Senat von Venedig mit seinem Doge war mehr König, als mancher andere König in seinem Königreich: eben so auch Cromvel Protector von Engelland: und das Königreich Pohlen, nannte sich Respublica. Wahlkönigreiche gab es meistens in Europa: aber die traurige Erfahrung lehrte die höchst schädlichen Folgen davon einsehen: deßwegen sind sie in Erblichkeit verändert worden. So bildete sich nun das Uhrwerck Europäischer Constituzionen aus, nach mehrem Trieb Fedem: und Europa enthält jetzt, einen Staaten Bund, der durch das Band der Diplomatie umschlungen ist. Das bessere Neue, wird zu dem schädlichen Alten vorsichtig zugesetzt: Gewaltigen, schnellen Staats Umwälzungen, die mit und ohne Reaczionen immer schädlich sind, einverstündlich Widerstand entgegengesetzt: und so die heilsahme durch die Ganze Geschichte bestätigte, Spuhr der Natur beobachtet, welche Menschliche Entwickelung, im stille Besserung und Vervollkommnung, vorschreiten läßt. Denn das ganze Staats Gebäude niederzureissen, alle Fugen auseinander sprengen, die lebende Generazion aufzuopfem, ist immer ungerecht und schädlich. Vor unseren Augen befreyt sich America von seinem Colonial Zustand, und hebt sich mächtig empor. Europa verliert nicht nur nichts dabey, es gewinnt viel mehr, indem es sich dort erneuert. Der Unterschied zwischen America und Europa ist: daß America einen schnellem Fortschritt haben wird, als Europa; weil dort alte Constitutions Formen und Vorurtheile nicht wegzuräümen sind, und Jugend Kräffte freyen Spiel Raum haben: aber dessen ungeachtet wird die Wag Schaale Europens überwiegen, weil sie die concentrirte Krafft eines Alten besitzes, tiefe Wurzeln Geschlagen hat, und Geistes Überlegenheit zu Hause ist, die in allen Menschlichen Dingen entscheidend siegt. Was ist nun das Resultat dieser Historischen Übersicht? Folgende Constitutions Grundsätze, scheinen mir durch die Geschichte angedeutet zu werden. 333