Írástörténet, szakszerűsödés - Rendi társadalom, polgári társadalom 6. (Szombathely, 2001)

I. ÍRÁSTÖRTÉNET - ÍRÁSBELISÉG - Pavel Spunar: Ein Atlas über Schriftpraxis der Universitäten in Mitteleuropa (Vorstellung eines Projekts)

Pavel Spunar EIN ATLAS ÜBER SCHRIFTPRAXIS DER UNIVERSITÄTEN IN MITTELEUROPA Vorstellung eines Projekts Wir alle wissen es sehr gut, wie viele und verschiedenartige Anregungen zur Kenntnis des spätmittelalterlichen Schrifttums die paläographischen Arbeiten István Hajnals 1 mitgebracht haben, obwohl manche Ergebnisse seiner Forschung durch spätere Kritik entkräftet wurden. Trotz alledem hat er, als einer der weni­gen, die außerordentliche Bedeutung der späten gotischen Schriftarten hervorge­hoben und den inneren Zusammenhang zwischen der intellektuellen Lebensart und dem Schriftwesen betont. Zur Erforschung der diversen spätmittelalterlichen Schriftarten ladet zur Zeit unstreitig (obwohl einstweilen vergeblich) die große internationale Reihe der paläographischen Atlanten ein, welche die datierten und datierbaren Hand­schriften bis tief ins 16. Jh. mit facsimiHerten Beispielen belegen. Das Unter­nehmen hat die Comité International de Paleographie Latine angeregt und bisher haben verschiedene Länder mehrere volumina mit knappen kodikologischen In­formationen herausgebracht. 2 Ich möchte nicht über die Ziele des Projekts disku­tieren oder kritische Bemerkungen machen. Leider ist es aber klar, daß ein so breit angelegtes Unternehmen - trotz aller Mühe - nur wenig zur besseren Kenntnis der Schriftgeschichte oder zur Anregung der theoretischen Diskussio­nen beigetragen hat. Vielleicht klingt solches Urteil zu scharf. Ich habe darüber schon einmal an der Tagung des Comité im Jahre 1979 gesprochen 3 und es ist nicht uninteressant, daß ähnliches Mißtrauen auch österreichische Kollegen zeig­ten, als sie das bisherige Modell verlassen haben und die Arbeit auf neuen We­gen weiterführen. Statt des mechanischen Sammeins der Schriftreproduktionen haben sie die Katalogisierung der bisher ungenügend erfaßten Sammlugen be­vorzugt. Die Fotoaufnahmen von datierten Handschriften oder von mit Schrei­bernotiz versehenen Texten sind nur als Beilagen zum Katalog zugefügt, obwohl diese Reproduktionen auch in dieser Form vielfach benutzt werden können. 4 1 St. Hajnal, Vergleichende Schriftproben zur Entwicklung und Verbreitung der Schrift im 12.­13. Jahrhundert, Budapest etc. 1943. - St. Hajnal, L'enseignement de l'écriture aux universités médiévales, Budapest, 1954 (1959(2) ed. L. Mezey) 2 Als einen der letzten Bände kann man H. Spilling, Die datierten Handschriften der Württem­bergischen Landesbibliothek Stuttgart, Stuttgart, 1991, nennen. " P. Spunar, Zur Katalogreihe der datierten Handschriften, Codices Manuscripti 5, 1979, 114­116. p. 4 F. Unterkircher, Ein Nachwort als Vorwort, in: F. Lackner, Datierte Handschriften in niederös­terreichischen Bibliotheken bis zum Jahre 1600, 1. Teil, Wien, 1988, 7-9; dazu P. Spunar, Listy filologické 112, 1989, 243-344. p.

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