Dominkovits Péter: Szombathely mezőváros gazdaság- és társadalomtörténete a 17. században - Archivum Comitatus Castrriferrei 8. (Szombathely, 2019)
Földrajzinév-mutató
und Asche gelegten Siedlung. Dieser Zeitpunkt diente auch als notgedrungener Ausgangspunkt, da das damals vor den Kriegsereignissen nach Güssing transportierte und in Sicherheit gebrachte Archiv dann doch ein Opfer der Flammen und damit vollständig vernichtet wurde. Demzufolge stehen nur ab diesem Zeitpunkt fordaufende schriftliche Dokumente der städtischen Kanzlei der Forschung zur Verfügung. Als Schlusspunkt unserer Forschung haben wir das Ende der Gutsherrschaft des Raaber Bischofs und Erzbischofs von Kalocsa, Georg Széchényi, gewählt. Damit umfasst die untersuchte Zeitspanne bis zu den Rückeroberungskriegen fast ein ganzes Jahrhundert. QUELLEN UND BEARBEITUNGSMETHODEN DER VORLIEGENDEN UNTERSUCHUNG Aufgrund der Analyse der lokalen und regionalen Quellen kann gesagt werden, dass Steinamanger im 17. Jahrhundert einer der entwickeltsten Markflecken der Region war, der über eine differenzierte städtische Schriftlichkeit verfügte. Die Reihe der Rats- und Gerichtsprotokolle beginnt mit dem Jahr 1606, die Bände der Bergmeisterprotokolle bilden ab 1609 eine fordaufende Bücherreihe. Außer den Stadtbüchern stehen der wissenschaftlichen Untersuchung noch die unterschiedlichen Rechnungsbücher der zur Rechnungslegung verpflichteten Stadtbeamten zur Verfügung: so liegen die Abrechnungen, bzw. die Akten der Zunftmeister ab 1606, die Akten der Weinrichter ab 1610, die der Stadtrichter ab 1621und jene der Müllermeister ab 1671 vor. Im Vergleich zu anderen Markflecken der Region sind im Falle von Steinamanger Akten kollektiven und individuellen rechtsverbindlichen Charakters, wie z.B. die Aktenreihe der Testamente in reicher Anzahl verfügbar. Das aus den Akten der städtischen Kanzlei gewonnene umfassende Bild konnte mit Hilfe weiterer Informationen aus den Akten des in der Stadt ansässigen glaubwürdigen Ortes (Jocus credibilis), des Franziskaner- und Dominikaner ordens, sowie der Zünfte zusätzlich nuanciert werden. Der zeitgenössische Archivbestand des Komitates Eisenburg, der Ungarischen Kammer und des Raaber Bistums ist nur fragmentarisch erhalten geblieben, konnte deshalb nur begrenzt miteinbezogen werden. Als Ergänzung zur vorliegenden Quellenbasis diente eine Kontroll- Datenerfassung aus dem Bestand der Familie Batthyány und der Königlichen Freistadt Ödenburg. Als Ausgangspunk der Untersuchung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Marktfleckens mit seiner anhaltenden Fortentwicklung dienten anstatt des Abschlussdatums des Fünfzehnjährigen Krieges die letzten Jahre des 16. Jahrhunderts. Die Abhandlung des Forschungsthemas konzentriert sich auf eine komplexe Analyse, dabei wurden verschiedene Teildisziplinen herangezogen, wie Politikgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, oder auf traditionelle Quellen und Methoden der Gemeindeforschung der Frühneuzeit Bezug genommen. Darüber hinaus stand in unserer Absicht — da die Analyse sich nicht nur auf die Stadt als communitas fokussiert — mit Hüfe der Prosopographie außer der Stadtelite — die im Marktflecken eine leitende Position und Funktion eingenommen hat — auch die Stadtbewohner vorzustellen, die mit ihren Aktivitäten das städtische Leben vorangetrieben haben. 215