Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)

Város a Duna partján - történeti áttekintés

heilige Geist-Spital, das auch als Armenhaus funktionierte. Der Grundherr der deutschen Stadt war genauso der Bischof von Vác, wie der ungarischen Stadt, obwohl auf dem Gebiet der letzteren auch das Kapitel Landgüter besaß. Mit der Einsiedlung der deutschen Gäste, Hospes, veränderte sich die Stadt nicht nur von außen. Einerseits brachten die Einsiedler ihre entwickeltere Rechtsgewohnheit ihrer Heimat mit, andererseits bekamen sie bei der Ansiedlung Privilegien - Steuerfreiheit, freie Priester- und Richterwahl, Recht auf freie Testierung, Recht auf Urteil in ihren eigenen Angelegenheiten, Marktrecht -, was vorteilhaft für die Entwicklung beider Städte war. Nach einiger Jahrzehnten hatten wahrscheinlich beide Städte die gleichen Rechte. Die nach Nationalitäten separierten Vác-Ungarische Stadt und Vác-Deutsche Stadt hatten einen gemeinsamen Richter, aber die zwei Senate funktionierten unabhängig voneinander. Auch die Siegel waren verschieden, aber wissen nur über das deutsche etwas Bestimmtes, sie ließen den Schutzpatron ihrer Kirche, den Heiligen Michael darauf einschnitzen. Es lässt sich annehmen, dass auf dem Siegel der mittelalterlichen ungarischen Stadt dem Siegel des glaub­würdigen Orts ein ähnliches Wappenbild war, also Maria mit dem Kind Jesus auf dem Arm. Als indirekter Beweis verfügen wir aber nur über eine Zeichnung in der História Domus (Haus­o. Pfarrgeschichte) der kalvinistischen Kirche, die aufgrund des Abdrucks eines im Jahre 1610 geschnittenen Siegels in den Band gezeichnet wurde. Auf dem heutigen Wappen der Stadt ist auch ihre Figur zu sehen. Ihre günstige geographische Lage nutzend hatte die Stadt im 14-15. Jahrhundert eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung. Obwohl sie sich nicht unter die naheliegenden wirtschaftlichen und politischen Zentren von Bedeutung für das ganze Land, wie Esztergom, Visegrád, Buda, erheben konnte, führte ein Teil der zu diesen führenden Handelswege durch die Stadt, so hatte sie auch an deren Gewinn Teil. Hier führte der Weg zu den Bergstädten im Norden, zu den Siedlungen in der Tiefebene, sowie zu bestimmten österreichischen und deutschen Städten. Aus dieser Zeit bekanntes Zahlungsmittel war die Vácer Mark. Zu dieser Zeit kann man zum ersten Mal von dem Dreißigstzoll lesen, das nach den Zeitgenossen etwas „vom Gott kommendes Schlimmes" war, da oft auch von denen Zoll abgezogen wurde, die vom Zoll befreit waren. Zu den Wochenmärkten am Montag und Freitag wurden die Waren vor allem aus den Siedlungen der Umgebung hierher gebracht, aber es kamen auch Kaufleute aus Pest, Gyarmat und Szécsény. Größere Bedeutung hatten die Jahresmärkte, und die Märkte, die dreimal pro Jahr - am Tag von Matthias, Gál und Thomas - organisiert wurden. Auf diesen wurden die wich­tigsten Nachrichten ausgetrommelt, und rief man die Ange­klagten zum Prozess aus. Nach „dreimärktlichem" Ausruf konnte über den nicht erschienenen Angeklagten Urteil ausgesprochen werden. Das Bistum selber erhöhte die Wirtschaftliche Bedeutung der Stadt, das Leben der hier Wohnenden und deren, die ihre Waren hierher lieferten, war viel sicherer. Die Einwohnerzahl soll am Anfang des 16. Jahrhunderts 1100-1200 gewesen sein, und die Zahl der Gebäude ungefähr 250. Die Einwohner der Stadt, die Leibeigenen des Bischofs und des Kapitels lebten vor allem aus Tierhaltung und Landwirtschaft. Die geographische Lage der Stadt, die westlichen Abhänge des Naszály-Bergs schufen ausgezeichnete Bedingungen für den Weinbau, und der Wein aus Vác hatte guten Ruf. Unter vielen Häusern findet man noch Keller aus dem Mittelalter. Außer denen, die aus der Landwirtschaft lebten, wohnten in der Stadt noch Handwerker und Kaufleute. Unter ihnen gab es Gold­schmiede, Töpfer, Metzger, Gerber, Schmiede, Schuster, Bäcker, Weber, Schneider, Müller, Mühlenbauer, Wagner und Drechsler. Von den Goldschmieden wissen wir genau, dass sie sich in eine Zunft zusammenschlössen. Rechtlich gesehen waren alle Einwohner der Stadt Leibeigenen des Bischofs, aber auch ihr Grundherr betrachtete sie als Bürger und die Stadt, die offiziell ein Marktflecken ist, d. h. Oppidum, wurde civitas genannt. Diese Benennung galt für die Städte mit Privilegien. Das zeigte sich auch bei der Erledigung der offiziellen Gelegenheiten, denn die Stadt durfte in ihren eigenen Prozessen selber agieren, und in zahlreichen ihre Bürger betreffenden Angelegenheiten selber Maßnahmen treffen, und durfte wie die freien königlichen Städte das Recht von Buda nutzen. Aus bestimmten Gesichtspunkten her gesehen war Vác also mehr eine Stadt als ein Marktflecken. Trotzdem war die bürgerliche Entwicklung in Vác begrenzt, im Gegenteil zu den freien königlichen Städten, wo das immer unabhängiger werdende Bürgertum sich verstärkte. Gerade das Dasein des Bischofs, was früher Sicherheit bedeutete, wurde nach einer Zeit zur Hindernis der freieren bürgerlichen Entwicklung. Die Bischöfe konnten in ihrer Person viel für die Entwicklung der Stadt tun, und einige gebildeten Bischöfe brachten die Stadt wirklich vorwärts. Unter ihnen kann man Nikolaus Báthori hervorheben, der lange Zeit, 1474-1506 dieses Amt bekleidete. Während seiner Zeit lebte die Stadt ihre wirkliche Blütezeit. Báthori schuf einen Renaissancehof, veranlasste mächtige Bauarbeiten, rief italienische Meister nach Vác. Er ließ den Bischofspalast erweitern, die Kathedrale im Renaissancestil umbauen und reich schmücken. Zahlreiche archäologische Befunde bezeugen, dass Meister bei ihm arbeiteten, die im Hof vom König Matthias in Buda wirkten. Er unterstützte die Künste, ausländische Wissenschaftler und Künstler waren häufig Gäste bei ihm, er kaufte teure Kunstgegenstände. Galeotto Marzio, der Chronist vom König Matthias schrieb mit Anerkennung über den Renaissancehof vom Nikolaus Báthori, sowie über seine Vorliebe für Kunst und Wissenschaft. Zum Ende des Mittelalters umgab bereits eine Mauer die Burg, sowie beide Städte. Die Stadt wandte sich in die Richtung der Donau, mit dem Rücken gegen den Naszály, und schloss sich in dieser Richtung sogar mit einer Mauer ab. Der Ausgangspunkt der Stadtmauer im Norden war der Eckturm, „Spitz" genannt, der auch noch heute zu sehen ist. Dort, wo heute die Kathedrale steht, standen Häuser eine Straße bildend, hinter ihnen gab es ein feuchtes, für Bauen unge-

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